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Bildung als Schlüssel

Für Geflüchtete ist der Zugang zu Bildung eine große Herausforderung. Das Stipendienprogramm DAFI eröffnet ihnen neue Chancen.

Sarah Kanning, 18.11.2020
Foni Joyce Vuni
Foni Joyce Vuni © UNHCR/Antoine Tardy

Fast 80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Konflikten und Verfolgung – so viele wie nie zuvor. Die meisten suchen Schutz in ihren Heimatregionen und Nachbarländern. Eine schwierige Situation für diese Aufnahmeländer. Sie wollen den Geflüchteten Perspektiven eröffnen – doch gerade der Zugang zu Bildung bleibt eine Herausforderung. Dabei ist Bildung ein Schlüssel zu Integration und Erwerbstätigkeit.

Die vornehmlich aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanzierte Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein (DAFI) der Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen UNHCR will Flüchtlingen einen Zugang zu Hochschulbildung ermöglichen. Seit 1992 hat die Initiative mehr als 15.500 Menschen gefördert – aktuell unterstützt DAFI vor allem syrische Flüchtlinge im Nahen Osten und Nordafrika sowie afghanische Studierende in Iran, Pakistan und Indien und Geflüchtete aus Sub-Sahara Afrika. Damit konnte das UNHCR den Anteil von Studierenden von einem Prozent auf drei Prozent verdreifachen.

Wir wollen jungen Menschen zeigen, dass auch andere Geflüchtete ihre Träume verwirklicht haben.
Foni Joyce Vuni

Eine von ihnen ist Foni Joyce Vuni, 28, aus Südsudan. Ihre Eltern flohen noch vor Fonis Geburt nach Kenia; der Vater war in Südsudan als Journalist bedroht worden. „Ich lebe schon mein ganzes Leben in Nairobi, in Kenia, und doch trage ich die Identität Südsudans in mir“, sagt Foni. Ihren Eltern sei Bildung sehr wichtig, erzählt sie. „Sie sagten immer: Das kann dir niemand mehr nehmen.“ Ihre Eltern hatten sich selbst einst erfolglos um ein DAFI-Stipendium beworben, so stand für sie außer Frage, sich anstrengen zu wollen, dieses Ziel zu erreichen.

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Geflüchtete haben in Kenia nur begrenzten Zugang zu Bildungseinrichtungen, ein Studium ist sehr teuer und es gibt wenige Fördermöglichkeiten. „Nur mit dem DAFI-Stipendium konnte ich Kommunikation studieren“, sagt Foni. „Mein Studium hat mir geholfen, mich mit anderen jungen Menschen im Global Youth Advisory Council des UNHCR auf Augenhöhe auszutauschen und die Stimmen von Geflüchteten zu Themen, die ihnen wichtig sind, hörbar zu machen.“

Außenminister Heiko Maas auf dem Global Refugee Forum in Genf, im Hintergrund Foni Joyce Vuni
Foni Joyce Vuni © UNHCR/Antoine Tardy

In Nairobi baute Foni eine gemeindebasierte Initiative mit auf, die junge Menschen darin bestärkt, dass sie ihre Ziele erreichen können, „indem wir ihnen zeigen, dass auch andere Geflüchtete ihre Träume erreicht haben.“ Foni hofft, eines Tages Frieden und Entwicklung in ihrem Heimatland Südsudan mitgestalten zu können. Doch das erneute Aufflammen des Konflikts und die Corona-Pandemie haben diese Pläne vorerst zunichte gemacht. „Im Moment ist es zu gefährlich, nach Südsudan zurückzukehren. Aber es ist mein großer Traum.“

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