Das war 2017!
Was Deutschland im Jahr 2017 bewegt hat – ein Blick auf die wichtigsten Ereignisse.

Was 2017 in der Politik für Schlagzeilen gesorgt hat
Frank-Walter Steinmeier wird neuer Bundespräsident
Am 12. Februar wird der frühere Außenminister Frank-Walter Steinmeier von der Bundesversammlung zum neuen Bundespräsidenten gewählt. Seine lange Erfahrung in der Diplomatie kommt ihm für das neue Amt zugute. Steinmeier setzt auf Respekt füreinander, Stärkung der Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt.

Die EU wird 60
Im März feiert die Europäische Union Geburtstag. Vor 60 Jahren, am 25. März 1957, wurde die Gemeinschaft mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge gegründet. Mag die Union heute auch mit vielen Herausforderungen ringen – sie ist das größte Friedensprojekt des Kontinents. Und die europäische Idee der Einheit in Vielfalt bleibt sowieso für immer jung.

Letzter Gruß für Helmut Kohl
Deutschland und Europa nehmen Abschied von Helmut Kohl. Der „Kanzler der Einheit“ war am 16. Juni im Alter von 87 Jahren gestorben. In Straßburg wird Kohl am 1. Juli als erste Persönlichkeit in der Geschichte der Europäischen Union mit einem europäischen Trauerakt geehrt.

Die G20 treffen sich in Hamburg
Das zentrale Forum zur internationalen Zusammenarbeit in Finanz- und Wirtschaftsfragen, die Gruppe der Zwanzig (G20), trifft sich am 7. und 8. Juli in Hamburg. Das starke Bekenntnis der deutschen G20-Präsidentschaft zum Multilateralismus zieht sich als roter Faden durch das Kommuniqué der Staats- und Regierungschefs der G20. Militante Demonstrationen und Ausschreitungen von Globalisierungsgegnern überschatten das Treffen. Den Krawallen folgen Debatten über die Eskalation der Gewalt. Im Dezember übergibt Deutschland die G20-Präsidentschaft an Argentinien.

Deutschland wählt, bekommt aber erstmal keine neue Regierung
Am 24. September wählen die Deutschen den neuen Bundestag. Die großen Volksparteien verlieren viele Stimmen. Erstmals zieht die populistische AfD ins Parlament ein. Die FDP ist nach einer Pause von vier Jahren wieder im Bundestag vertreten. Stärkste Kraft wird die Fraktion der CDU/CSU mit Angela Merkel an der Spitze. Die Gespräche für eine „Jamaika“-Koalition scheitern nach langwierigen Verhandlungen. Ab Januar 2018 werden CDU/CSU und SPD Sondierungen für eine mögliche Fortführung der bisherigen Großen Koalition aufnehmen. Die Kanzlerin und die Minister sind bis zur Bildung einer neuen Regierung geschäftsführend im Amt und haben dieselben Befugnisse wie eine reguläre Regierung. Damit ist die Bundesregierung vollständig handlungsfähig, bis die neuen Minister vereidigt werden.

Weltklimakonferenz in Bonn
Vom 6. bis 17. November ist Bonn Schauplatz der größten zwischenstaatliche Konferenz, die bisher in Deutschland ausgerichtet wurde. Die Teilnehmer der der 23. Weltklimakonferenz (COP23) unter Präsidentschaft der Republik Fidschi verhandeln konkrete Schritte zur Umsetzung des Klimaschutzabkommens von Paris.

Friedensmissionen verlängert
Der Bundestag verlängert im Dezember die Mandate für sieben Friedenseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan, im Irak, in Mali und im Mittelmeer.

Was die Kultur in Deutschland 2017 bewegt hat
Phänomenaler Auftakt
Am 11. Januar wird die Elbphilharmonie, spektakuläre Konzerthalle und neues Wahreichen Hamburgs, eröffnet – mit politischen Würdenträgern – und mit Beethoven, Brahms und Benjamin Britten. Die zehnjährige Bauzeit und die Verzehnfachung der Kosten sind schnell vergessen, Hamburger und Touristen lieben die „Elfie“. Im ersten Jahr besuchen sie fast vier Millionen Menschen, fast alle Konzerte sind ausverkauft.

Auszeichnung für Kino aus Deutschland
Bei den Filmfestspielen von Cannes im Mai erhält Diane Kruger für ihre Rolle in dem Thriller „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin den Preis für die beste Schauspielerin. Eine große Ehre. Akins Film ist schwerer Stoff – es geht um die Morde der Rechtsterroristen des NSU. „Aus dem Nichts“ ist auch ein Anwärter für einen Oscar 2018. Leichter und mit viel hintergründigem Humor kommt Maren Ades Tragikomödie „Toni Erdmann“ daher. Sie ist die große Gewinnerin beim Deutschen Filmpreis im April und räumt sechs Lolas ab.

Weltkunst in Kassel und Athen
Die Documenta, die größte Schau zeitgenössischer Kunst, die nur alle fünf Jahre stattfindet, ist immer etwas Besonderes. 2017 ist sie noch spezieller und findet zum ersten Mal nicht nur in Deutschland, sondern auch in Athen statt. Motto: „Von Athen lernen“. Was bleibt von den 100 Documenta-Tagen? Auf jeden Fall bleiben fünf Kunstwerke in Kassel, die die Stadt für das Museum Neue Galerie erworben hat. Aber diesmal ist kein Aufreger-Kunstwerk im öffentlichen Raum dabei. Im Stadtbild wird die Documenta 14 unsichtbar bleiben – anders als viele ihrer Vorläufer.

Feiertag für die Reformation
500 Jahre Reformation feiern die evangelischen Christen am 31. Oktober 2017 – mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, Ausstellungen und Events. Eine ganze „Luther-Dekade“ bereitet auf das große Ereignis vor. Mehr über Martin Luther und die Reformation.

Was Deutschland 2017 überrascht hat
Minipropeller als Trendspielzeug
Fidget Spinner – oder etwas braver „Handkreisel“ – sind der Hype des Jahres, zumindest im Frühsommer. Dann war es schnell vorbei mit dem sonderbaren Phänomen. Die Spielwarenbranche konnte erst kaum so schnell nachbestellen, wie gekauft wurde. Dann waren die Minipropeller Ladenhüter.

Der Wolf kommt zurück
Seit 1850 gab es keine Wölfe mehr in Deutschland – jetzt sollen es wieder zwölf Rudel mit rund 100 Tieren sein, die vor allem in Ostdeutschland leben. Für den Naturschutz ist das ein Erfolg, manchen macht die Rückkehr der Wölfe aber auch Angst. Begegnungen mit Wanderern sind jedoch selten.

Sturmtief Xavier
Anfang Oktober verursacht das Sturmtief Xavier mit Orkanböen schwere Schäden, vor allem im Norden und Osten. Sieben Menschen sterben in Deutschland. Die Bahn stellt den Verkehr auf vielen Strecken ein.

© www.deutschland.de