Jung, ehrgeizig, politisch
Deutschlands jüngste Abgeordnete brennen darauf, Politik mitzugestalten. Was ihnen wichtig ist und was sie verändern wollen.
Deutschland. Gyde Jensen und Roman Müller-Böhm sind die jüngste Frau und der jüngste Mann im neuen Bundestag. Das sind ihre Ziele.
Roman Müller-Böhm, 25 Jahre, aus Nordrhein-Westfalen
„Ich bin der jüngste Abgeordnete im neuen Bundestag. Da ich momentan Rechtswissenschaften und Informatik studiere, werde ich wohl künftig zwischen meinem Wohnort Mülheim an der Ruhr und Berlin pendeln. Berufspolitiker zu werden, ist nicht mein Ziel.
Mit 16 Jahren konnte ich nur an der Kommunalwahl teilnehmen. Schon damals hatte ich Lust, politisch selbst anzupacken und bewarb mich für das Jugendparlament. 2016 wurde ich gefragt, ob ich für die Bundestagswahl kandidieren will. Mir liegen die Themen Digitalisierung und Bildung, aber auch Umwelt und Mobilität am Herzen.
Ich will die Arbeit eines Abgeordneten transparent machen, auf die Leute zugehen, Interesse an Politik wecken und Diskussionen mitgestalten. Ich freue mich auf meine erste Rede im Bundestag – nervös macht mich der Gedanke daran aber schon.“
Gyde Jensen, 28 Jahre alt, aus Schleswig-Holstein
„Seit 2010 bin ich Mitglied der Jungen Liberalen in Schleswig-Holstein, weil ich in meinem Studium der Politikwissenschaft und der Internationalen Politik die Praxis vermisste. Als Kreisvorsitzende der Jugendorganisation Junge Liberale bekam ich viel positives Feedback. Das politische Engagement ist wieder stärker geworden – sicher auch durch das Brexit-Votum und das Erstarken rechtspopulistischer Parteien.
Ich will mit Bürgern Dialoge führen und die jüngere Generation vertreten. Arbeiten würde ich gern zu internationaler Politik, Gründertum oder Förderung der Jugend.
Ich erwarte eine historische Legislaturperiode, weil wir nun sechs Fraktionen samt der AfD im Bundestag haben. Alle demokratischen Fraktionen sollten einen politischen Gegenpol gegen Rechts bilden.“