Merz: nukleare Abschreckung muss stärker werden
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) will mit den Atommächten Frankreich und Großbritannien über verstärkte Abschreckung sprechen.

Berlin (dpa) - CDU-Chef Friedrich Merz plädiert dafür, in der nuklearen Abschreckung in Europa gemeinsam stärker zu werden. Der Unions-Kanzlerkandidat sagte im Deutschlandfunk, dazu müsse aus seiner Sicht mit Frankreich und Großbritannien über nukleare Teilhabe gesprochen werden.
Eine nukleare Teilhabe ist Teil des Abschreckungskonzepts in der Nato. Dabei gewähren die USA einigen Nato-Partnern – auch Deutschland – im Kriegsfall Zugriff auf Atombomben. Die Bundeswehr hält Flugzeuge bereit, die US-Atombomben ins Ziel fliegen können.
Merz verwies auf Gespräche mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über nukleare Abschreckung. „Wir wollen jetzt zunächst einmal unsere Vorstellungen miteinander abgleichen“, sagte Merz. „Wir sollten auch Großbritannien einbeziehen. Wir haben noch zwei Nuklearmächte in Europa. Das sind Frankreich und Großbritannien.“ Die Gespräche sollten immer unter dem Aspekt einer Ergänzung des amerikanischen nuklearen Schutzschirms geführt werden, „den wir natürlich auch aufrechterhalten sehen wollen“.
Merz machte klar, Deutschland werde „nicht selbst über Atomwaffen verfügen können und dürfen“. Es gebe mindestens zwei Verträge, die dies Deutschland nicht erlaubten, darunter der Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990. „Da hat Deutschland ausdrücklich darauf verzichtet, selbst Atomwaffen zu besitzen, und dabei wird es auch bleiben.“