Ein Preis für die Wahrheit
„Freedom of Speech Award“: Auszeichnung für Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka wird auf dem Global Media Forum der Deutschen Welle verliehen.
Ihre Reportagen sind keine leichte Kost, sie sind auch nicht unterhaltsam oder gar vergnüglich anzuschauen. Die fotografierten und beschriebenen Bilder und Eindrücke von Not und Elend in der vom russischen Angriffskrieg gezeichneten Ukraine treiben Betrachtern oft genug die Tränen in die Augen. Mstyslav Chernov (Associated Press-Journalist und Autor) und Evgeniy Maloletka (Freelance Fotojournalist) zeigen der Weltöffentlichkeit die Menschen und Schicksale hinter den Zahlen über Verluste, Bombenangriffe, Eroberungen. Lange haben die beiden ukrainischen Journalisten in der belagerten Hafenstadt Mariupol ausgeharrt, die sie schließlich als letzte Journalisten verlassen haben. Ihre AP-Reportage „20 days in Mariupol: The team that documented city's agony“ zeigt Leben und Sterben der Menschen in der von der russischen Armee ungeachtet des Leids abertausender Zivilisten beschossenen und schließlich erstürmten Stadt.
Auf dem 15. DW Global Media Forum „Shaping tomorrow, now!“der Deutschen Welle (DW) am 20. und 21. Juni 2022 werden Chernov und Maloletka mit dem „Freedom of Speech Award“ der DW ausgezeichnet. Seit 2015 ehrt der deutsche Auslandssender mit dem Award Personen oder eine Initiative, die sich für Freiheitsrechte, besonders für Presse- und Meinungsfreiheit, verdient machen.
Chernov und Maloletka veröffentlichten ihre Texte und Fotos von den Kämpfen und ihren Opfern auf der Krim und in der Ostukraine in vielen internationalen Medien wie der BBC, Deutsche Welle, New York Times, Washington Post und Der Spiegel. Als Kriegsberichterstatter in verschiedenen Konfliktgebieten wie Irak oder Syrien wurde Chernov mehrfach verwundet. Vor dem russischen Angriffskrieg arbeitete Maloletka unter anderem an Projekten über die Huzulen in der Westukraine, ihre Traditionen und ihr tägliches Leben, aber auch über die Auswirkungen des seit 2014 andauernden Konflikts im Donbass. Das Bild oben fotografierte er am 19. Februar 2014 auf dem Maidan während der Demonstrationen für Freiheit und Demokratie in Kiew.
„Die Berichte von Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka sind schwer zu ertragen, doch was wirklich weh tut, ist die Wahrheit, die sie zeigen: Russland greift die Ukraine, und die Zivilbevölkerung, unter einem fadenscheinigen Vorwand an. Jede Geschichte hat Nuancen, doch Fakten sind nicht verhandelbar. Genau das versucht der Kreml zu tun: Fakten verzerren, Falschinformationen verbreiten“, sagt DW-Intendant Peter Limbourg. „Der Freedom of Speech Award für Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka würdigt ihren außergewöhnlichen Mut, sich gegen Propaganda und Falschinformationen zu stellen. Er würdigt, dass ihr Kampf für Menschenrechte und die Wahrheit ein Kampf für Demokratie und Freiheit ist, für uns alle, und sie zahlen dafür einen hohen Preis.“
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