Neuer Sound aus Hamburg
Helden des Internets: Die Hip-Hop-Musikerin Ace Tee ist mit ihrem Youtube-Hit „Bist du down?“ international erfolgreich – auf Deutsch.
Sie sind alle „down“. Auf Ace Tees Instagram-Account teilen sie ihre Begeisterung: „London is down too“, „Atlanta is down“, „Chicago is down too!!“, „Ireland is also down“… Mit Niedergeschlagenheit hat das überhaupt nichts zu tun – im Gegenteil: So feiert die Internet-Community Ace Tees Überraschungshit „Bist du down?“ Und das Internet hat auch einen besonderen Anteil daran, dass der Track der 23-jährigen Hamburgerin Tarin Wilda, deren Künstlername Ace Tee ist, so erfolgreich ist.
Am 3. Januar 2017 twitterte die kanadische Userin Yung Rachu „The new TLC are German, pass it on“ („Die neuen TLC sind deutsch, teilt das“) und postete dazu das Musikvideo, das Ace Tee und ihre Freunde tanzend im Hamburger Stadtteil Altona-Nord zeigt. Rasant verbreitete sich das Video im Netz, fast 25.000 User folgten Yung Rachus Aufruf und verbreiteten das Video per Retweet; auf Youtube wurde es mittlerweile über eine Million Mal aufgerufen. Und der Vergleich mit TLC, einer der erfolgreichsten Frauen-Formationen der Pop-Geschichte, dürfte nicht der entscheidende Punkt gewesen sein. Vielmehr scheint die außergewöhnliche Persönlichkeit von Ace Tee die Menschen zu begeistern. Und das gilt längst auch für die Medien – vom führenden deutschen Nachrichtenportal „Spiegel Online“ bis zur amerikanischen „Vogue“.
Da ist zum einen, klar, der Sound: entspannt, sehr lässig und positiv kommt „Bist du down?“ rüber. Die Hamburgerin mit ghanaischen Wurzeln singt auf Deutsch – und so rappt auch der ebenfalls aus Hamburg kommende Kwam.e im Video. Aber die internationale Fangemeinde stört‘s nicht. Und wer so authentisch und kreativ wie Ace Tee wirkt, braucht ohnehin keinen Übersetzer: Die Künstlerin, die neben der Musik als Hairstylistin arbeitet, ist auch ein Mode-Phänomen. Und sie hat „Bist du down?“ nicht mit einer großen Produktionsfirma, sondern mit ihren Freunden realisiert. Dem Bayerischen Rundfunk hat sie dazu gesagt: „Ich wollte mit diesem Projekt einfach meinen eigenen Leuten sagen: ‚Hey, ihr könnt das alle!‘ Am Ende sind wir halt eine Community – in Hamburg unterstützt jeder jeden.“