Menschlichkeit gegen Terror
Mutige Menschen widersetzen sich Terroristen – ein Überfall in Kenia inspirierte Katja Benrath zu einem Kurzfilm, der Chancen auf einen Oscar hat.
Deutschland/Kenia. Die Grenzregion zwischen Kenia und Somalia wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Übergriffen und Attentaten der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab erschüttert. Dabei zählten vor allem Christen zu den Opfern. Die deutsch-kenianische Koproduktion „Watu Wote – All of us“ beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt, wie Al-Shabaab Terroristen einen Reisebus in Mandera County nahe der Grenze zu Somalia attackierten.
Am 21. Dezember 2015 stellten sich die muslimischen Passagiere aber den Terroristen entgegen und weigerten sich, ihre christlichen Mitreisenden zu identifizieren und den Angreifern auszuhändigen. Dieser Akt der Solidarität inspirierte Regisseurin Katja Benrath und ihre Mitstreiter zu dem deutsch-kenianischen Kurzfilm, den die Studenten als Abschlussarbeit ihres Studiums an der Hamburger Media Academy anfertigten. „Das Thema hat sich für mich wie ein Auftrag angefühlt“, sagt Benrath. „Es drückt das aus, was sich viele wünschen: dass wir füreinander einstehen und uns als Menschen betrachten.“
„Watu Wote“ ist für den Oscar nominiert
Die Regisseurin gewann mit diesem Film bereits zahlreiche Preise auf Festivals. Am 23. Januar, dem Tag der Premiere in Kenia , wurde „Watu Wote“ für den Oscar 2018 in der Kategorie Live-Action-Kurzfilm nominiert. Im Oktober 2017 war er auch schon mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet worden.
Ein Film mit globaler Botschaft
Das Auswärtige Amt hat im Rahmen seiner Kulturarbeit durch die Deutsche Botschaft in Nairobi gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung und anderen Förderern die Produktion des Films finanziell unterstützt. „Watu Wote“ hat eine allgemeingültige Botschaft weit über den kenianischen Kontext hinaus: zwischenmenschliche Solidarität über religiöse Grenzen hinweg.
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