Wut in Mut verwandeln

Youth Lead the Change

„Wir ermutigen Kinder und Jugendliche, sich aktiv in Entscheidungsprozesse einzubringen, damit sie erfahren, wie sie Politik durch ihr Engagement mitgestalten können“, sagt Clara Kallich, Co-Gründerin von Youth Lead the Change Germany (YLCG). „Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit echte Teilhabe gelingt, sollten auch junge Menschen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Denn das gibt ihnen nicht nur Mitspracherecht, sondern auch die Möglichkeit, tatsächlich Einfluss zu nehmen. Erst wenn ihnen diese Freiheit gegeben und ihren Entscheidungen vertraut wird, können Jugendliche das Gefühl bekommen, wirklich mitbestimmen zu dürfen” so Kallich.

Daher setzt sich der gemeinnützige Verein in Deutschland für kommunale Jugendhaushalte ein. Das bedeutet, dass die jungen Menschen einer Stadt ein eigenes Budget erhalten, über das sie demokratisch abstimmen können. So können sie mit ihren eigenen Ideen das Leben in ihrer Stadt mitgestalten. „Konkret unterstützen und beraten wir als Verein Kommunen in ganz Deutschland bei der Entwicklung und Umsetzung von Beteiligungsformaten für Jugendliche“, so Kallich. Gerade in Zeiten, in denen Demokratien weltweit unter Druck stünden, sei es wichtig, dass junge Menschen lernen, wie sie sich in politischen Prozessen engagieren können.

Radikale Töchter

„Für Radikale Töchter bedeutet Freiheit, dass jede und jeder die Möglichkeit hat, sich individuell auszudrücken und zu entfalten“, sagt Josephin Haardt, Geschäftsführerin von Radikale Töchter. Seit 2019 fördert die Organisation das politische Engagement von jungen Menschen durch Aktionskunst. In ihren Workshops geht es um Themen wie den Klimawandel und Menschenrechte. „Kreative und künstlerische Freiheit sind zentral für unsere Workshops. Diese Freiheit bedeutet für uns, dass es im Rahmen des Grundgesetzes keine Einschränkungen gibt, wie wir unsere Gedanken und politischen Überzeugungen künstlerisch ausdrücken“, sagt Haardt.

Radikale Töchter arbeitet mit Schulen, Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen, Jugendzentren, Kulturzentren, politischen Initiativen und Unternehmen zusammen. Ihre Workshops bieten sie überwiegend in ländlichen Regionen im Osten Deutschlands an. „In unseren Workshops lernen Jugendliche, wie sie die eigene politische Wut in Mut und Aktionskunst umwandeln“, erklärt Haardt. So unterstützt die Organisation junge Menschen dabei, Wege zu finden, um aktiv am politischen Geschehen in ihrer Region mitzuwirken.