„Multikulturelle und junge Stadt“
Leben in Deutschland: Die Intensivpflegerin Luisa aus Italien erzählt von ihren Erfahrungen in München.
Ihr interessiert euch für Leben und Arbeiten in Deutschland? Wir haben mit Expats gesprochen, hier teilen sie mit euch ihre Geschichte und ihre Erfahrungen.
Luisa Gasparo, 24, aus Italien
Ich bin Intensivpflegerin und arbeite auf der Neurologischen Station des Klinikums der Universität München. Das ist eine der größten Universitätskliniken in Deutschland, deshalb wollte ich auch unbedingt hierher. Ursprünglich komme ich aus Apulien in Süditalien, am Absatz des Stiefels.
Für meinen Pflegeabschluss habe ich nach dem Abitur drei Jahre in Rom studiert. Vor eineinhalb Jahren bin ich nach Deutschland gekommen. Davor habe ich acht Monate über das Programm Linguedo Deutsch gelernt. Das ist ein deutsches Startup, das italienische Pflegekräfte nach Deutschland vermittelt. Deshalb lernt man in dem Online-Sprachkurs auch gleich Fachvokabular. Meine Kolleginnen und Kollegen auf der Station waren jedenfalls sehr begeistert von meinen Deutschkenntnissen. Zwischendurch war ich drei Monate als Au-pair bei einer Familie und habe so auch die Alltagssprache sehr gut gelernt. Linguedo hat sich auch um die ganze Bürokratie gekümmert, etwa Krankenkasse und Bankkonto. Durch Vermittlung der Klinik bekam ich ein preiswertes Appartement, jetzt muss ich nur fünf Minuten zu Fuß gehen bis zu meinem Arbeitsplatz.
Nach drei Monate als Pflegehelferin wurde mein Abschluss anerkannt, ich habe dann sofort eine unbefristete Anstellung bekommen. Super finde ich die Möglichkeiten zur Weiterbildung an einem Uniklinikum. Das Gehalt ist zudem deutlich besser als in Italien, auch wenn das Leben insgesamt in Deutschland vielleicht ein bisschen teurer ist. Mir gefällt es hier sehr gut, München ist eine multikulturelle und junge Stadt mit viel Natur.
Wegen der Arbeit würde ich am liebsten noch viele Jahre bleiben. Aber weil mein Partner in Italien lebt, müssen wir jetzt überlegen, ob er hierher kommt oder ob ich zurückgehe. Dort lebt ja meine Familie. Falls ich wieder zurückgehe, sind meine Auslandserfahrung und die Sprachkenntnis sicher von Vorteil, auch wenn meine Weiterbildungen dort vielleicht nicht anerkannt werden. Zur Zeit habe ich noch einen Minijob bei Linguedo und unterstütze neu ankommende Pflegekräfte aus Italien – so wie ich am Anfang unterstützt wurde.
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