Schwieriger Neustart
2015 kamen Hunderttausende Geflüchtete nach Deutschland. Wie gut sind sie heute in den Arbeitsmarkt integriert? Ein Überblick.
Wie viele Geflüchtete arbeiten?
Etwa 36 Prozent der Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland kamen, haben einen Job. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung). „Jeder vierte Beschäftigte ist in Voll- oder Teilzeit erwerbstätig, sechs Prozent sind noch in Ausbildung“, sagt Felicitas Schikora, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW. Die übrigen sind geringfügig beschäftigt, machen ein Praktikum oder eine Weiterbildung. „Dass im Umkehrschluss 64 Prozent nicht erwerbstätig sind, klingt erstmal nach viel“, so Schikora. Doch der Trend sei eindeutig: Immer mehr Geflüchtete fänden Arbeit.
Welche Hindernisse gibt es bei der Integration in den Arbeitsmarkt?
„Es ist ein Prozess, der eine gewisse Zeit dauert“, sagt Schikora. Geflüchtete seien häufig unvorbereitet, wenn sie nach Deutschland kommen. Meist haben sie keine oder nur geringe Kenntnisse der deutschen Sprache. Außerdem dauert es oft lange, bis ihre in den Herkunftsländern erworbenen Qualifikationen anerkannt oder angerechnet werden – wenn es überhaupt gelingt.
In welchen Branchen arbeiten Geflüchtete?
Die Befragung des DIW ergab, dass 51 Prozent nicht mehr in dem Beruf arbeiten, den sie in ihrem Herkunftsland erlernt hatten. Die meisten arbeiten in Deutschland in den Bereichen Produktion, Gastronomie, Verkehr und Logistik oder Gesundheit und Soziales.
Wie können Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich sein?
Das Wichtigste sei Bildung, sagt Schikora. Zudem müssten Geflüchtete früh und umfassend informiert werden, wie der deutsche Arbeitsmarkt funktioniert. Und: Angebote zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt müssten zur Person passen. Für alleinstehende Frauen mit Kindern etwa sollten sie mit Betreuungsmöglichkeiten kombiniert sein.
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