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Hauptsache individuell!

Fans von Körperschmuck pilgern zur Tattoo-Convention in Berlin. Ein Experte nennt Gründe für den Tattoo-Boom in Deutschland.

Isabelle Mittermeier, 02.08.2017
Tattoo Convention
© dpa

Deutschland. Bei der 27. Internationalen Tattoo Convention in Berlin präsentieren Tattookünstler aus der ganzen Welt die neusten Trends. Fast jeder zehnte Deutsche hat ein oder mehrere Tattoos – bei jungen Leuten unter 25 ist sogar fast jeder Dritte tätowiert. Noch in den 1970er- und 1980er- Jahren waren Tätowierungen verpönt. Heute ist diese Art von Körperschmuck in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Prominente Vorbilder

Tattos gelten als cool, seitdem Prominente wie der ehemalige deutsche Handballnationalspieler Stefan Kretzschmar oder der englische Fußballer David Beckham Ende der 1990er-Jahre ihre Tattoos wie Markenzeichen zur Schau stellten. Heute sind Stars wie Rihanna, Lady Gaga oder Justin Bieber und Weltfußballer wie Neymar oder Lionel Messi die Vorbilder. 

Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit Tattoos und ihrer Bedeutung. Dirk Hofmeister, Diplompsychologe an der Universität Leipzig, verfolgt die wachsende Beliebtheit von Tätowierungen. „Seit Ende der 1990er- Jahre hält der Tattoo-Boom in Deutschland an.“ Er analysiert die Gründe, warum sich immer mehr Deutsche ein Tattoo zulegen.

Das Tattoo ist heutzutage ein Statussymbol, vor allem für jüngere Deutsche.
Dirk Hofmeister

Tattoos betonen Individualität

„Die eigene Individualität zu betonen, ist der Hauptgrund“, sagt Hofmeister. „Ursprünglich war es so, dass nur Menschen am gesellschaftlichen Rand Tätowierungen hatten. Bis heute hat das Tattoo das Image des Unangepassten, obwohl 30 Prozent der unter 25-Jährigen mittlerweile tätowiert sind“. Dazu kommt laut Hofmeister der Wunsch, attraktiver zu wirken oder positive Lebensereignisse zu verewigen, zum Beispiel die Geburt von Kindern.

Tattoo Convention, 4. bis 6.8.2017, Berlin

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