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„Einmal im Leben Karnevalsprinz“

Karneval ist lustig, macht aber viel Arbeit. Michael Gerhold verrät, warum er trotzdem schon immer Karnevalsprinz sein wollte.

Nicole Sagener , 12.02.2018
Karnevalsprinz in Köln: An Karneval verwandelt sich Michael Gerhold in Prinz Michael II.
An Karneval verwandelt sich Michael Gerhold in Prinz Michael II. © Festkomitee Kölner Karneval

Deutschland. Den ganzen Tag singen, tanzen und lachen – das kann sehr anstrengend sein. Michael Gerhold hat dennoch für eine Saison seinen Traumjob: Er ist Prinz Karneval 2018 in Köln.

Bis Aschermittwoch heißen Sie Prinz Michael II. Wer steckt denn wirklich im Prinzenkostüm?

Im Alltag heiße ich Michael Gerhold und leite eine Eventagentur in Köln. 1996 war ich schon einmal Kinderprinz von Köln. Einmal „Prinz Karneval“ zu werden, das war für mich ein Kindheitstraum. Schließlich ist man damit der höchste Repräsentant des Kölner Karnevals. Jetzt, mit 30 Jahren, hat sich mein Traum erfüllt.

Michael Gerhold
Michael Gerhold © Festkomitee Kölner Karneval

Wie haben Sie sich auf Ihr Amt vorbereitet?

Offiziell wird das Dreigestirn der Karnevalsrepräsentanten – Prinz, Bauer und Jungfrau – im Januar von der Kölner Oberbürgermeisterin ins Amt gehoben. Doch die Arbeit beginnt viel früher: Im Mai des Vorjahres gibt es eine Art Assessment-Center. Dann beginnen die Vorbereitungstreffen. Vier bis fünf Mal in der Woche trainieren wir unsere Präsenz auf der Bühne und erhalten Tanz- und Stimmtraining.

Wir haben nur mit glücklichen Menschen zu tun – selbst in Pflegeheimen und in Krankenhäusern. Das macht den Zauber aus.
Michael Gerhold, Kölner Prinz Karneval 2018

Sie brauchen bestimmt eine gute Kondition, um die Saison durchzustehen, oder?

Auf jeden Fall. Seit Jahresbeginn pausieren wir in unseren Jobs und haben etwa 15 Termine am Tag in Seniorenzentren, Pflegeheimen, Kindertagesstätten, Palliativstationen und Firmen. In den fünf Karnevalswochen absolvieren wir 410 Termine.

Wir?

Ja, wir sind ein ganzer Tross: ein Hoffrisör, ein Leibarzt, ein Prinzenführer, der als eine Art Manager fungiert, etwa 15 Prinzenwächter und die Adjutanten.

Das klingt anstrengend. Was treibt Sie an?

Es schlaucht schon. Wenn Karneval vorbei ist, werde ich erst einmal ein paar Tage schlafen und dann Urlaub machen. Aber das Tolle ist: Wir haben nur mit glücklichen Menschen zu tun – selbst in Pflegeheimen und in Krankenhäusern. Die Leute lachen und haben einen Riesenspaß. Das macht den Zauber aus.

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Das alles kostet sicher einiges?

Natürlich entstehen Kosten, für Kostüme, Hotels, Autos und Verpflegung. Unsere Adjutanten und Fahrer arbeiten ehrenamtlich. Bei unseren Auftritten verdienen wir nichts, sondern sammeln Geld für soziale Projekte. Auch auf mich selbst kommen einige Ausgaben zu, zumal mir der Arbeitsausfall nicht ersetzt wird. Günstig ist der Traum nicht, einmal im Leben Karnevalsprinz zu sein. Aber es lohnt sich!

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