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Feinmaschige Lieblingsplätze

Eine Möbelmanufaktur aus Viersen sorgt für die Renaissance der Loom-Technik.

17.04.2013
Accente - Loom
Accente - Loom © Accente - Loom

Marshall B. Lloyd hatte eine ebenso einfache wie bestechende Idee: Der Amerikaner umwickelte Metalldraht doppelt mit Papier und wob das Material sehr feinmaschig. Das so entstandene Gewebe nannte er Loom – und es sollte in der Möbelherstellung bald schon traditionelle Flechtwerke wie Rattan oder Weide in den Schatten stellen. Loom erlebte in den 1920er und 30er Jahren seinen Boom. Später geriet es jedoch in Vergessenheit.

Ende der 1970er Jahre reisten die Brüder Hans und Heinz Vieten aus Viersen in Nordrhein-Westfalen durch England und stießen zufällig auf alte Originale der Lloyd-Loom-Möbel. Ihre Leidenschaft für die zeitlosen Meisterwerke und das langlebige Material war geweckt. So sehr, dass das Duo 1981 in Viersen die Firma Accente gründete, die als erster Hersteller die Produktion nach alter Fertigungsmethode wieder aufleben ließ und bis heute, wie die Brüder sagen, „das Original“ in Handarbeit herstellt.

Nach der Lloyd-Loom-Technik fertigt die Firma hochwertige Möbel für den Schlaf-, Wohn- und Essbereich. Neben privaten Wohnräumen stattet die Manufaktur auch Hotels, Restaurants, Flughafen-Lounges, Yachten und Kreuzfahrtschiffe aus. Accente-Möbel finden sich in Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung ebenso wie auf dem Kreuzfahrtschiff „MS Deutschland“.

Das Design der Loom-Möbel oszilliert zwischen klassisch und modern. Es ist „weder Landhaus noch Bauhaus“, so die Selbstbeschreibung des zeitlosen Looks. Abgesehen davon gestalten die Kunden durch Auswahl der Maße, Farben, Stoffe und Leder das Aussehen der individuell angefertigten Möbel maßgeblich mit. „Einen Lieblingsplatz erschafft man nicht mit Maschinen, ein Ort von Bedeutung und Wohlbehagen ist keine Fließband-Ware“, lautet das Motto der Firma.

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