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Rita Süssmuth erhält Deutsch-Polnischen Sonderpreis

Die Jury würdigt das Lebenswerk der Politikerin. Der Hauptpreis wird nach zehn Jahren Pause im Sommer wieder verliehen.

17.02.2025
Ausgezeichnet für deutsch-polnische Versöhnung: Rita Süssmuth
Ausgezeichnet für deutsch-polnische Versöhnung: Rita Süssmuth © pa/dpa

Professorin Rita Süssmuth wird in Würdigung ihres jahrzehntelangen Einsatzes für die Versöhnung zwischen Deutschland und Polen der Sonderpreis des Deutsch-Polnischen Preises 2025 verliehen. Die paritätisch von Deutschland und Polen besetzte Jury entschied einstimmig, Süssmuth für ihr Lebenswerk auszuzeichnen. Der Preis sei eine Anerkennung ihrer großen Verdienste für das deutsch-polnische Verhältnis und die Entwicklung der Beziehungen beider Staaten. 

In der Begründung der Jury heißt es, Rita Süssmuth sei „wohl die prägendste, noch lebende deutsche Persönlichkeit in unseren bilateralen Beziehungen. Seit über einem halben Jahrhundert setzt sie sich unermüdlich für die Freundschaft zwischen Deutschland und Polen ein, insbesondere als Präsidentin des Deutschen Bundestags zu der Zeit, als die Spaltung unseres Kontinents überwunden wurde.“ Süssmuth ist ebenfalls Ehrenpräsidentin des Deutschen Polen Instituts und im Vorstand der Stiftung Genshagen, einer Bundes- und Landesstiftung, die das deutsch-polnische und das deutsch-französische Verhältnis fördert. 

Ehrung am Rand der Münchner Sicherheitskonferenz

Die Preisverleihung
Die Preisverleihung © dpa

Die feierliche Ehrung der Preisträgerin fand am 14. Februar wenige Tage vor ihrem Geburtstag durch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und den polnischen Außenminister Radosław Sikorski am Rand der Münchner Sicherheitskonferenz statt.

Süssmuth ist eine der großen Vertreterinnen der Versöhnungsgeneration.
Dietmar Nietan, Polenbeauftragter der Bundesregierung

Der deutsche Ko-Vorsitzende der Jury, Dietmar Nietan, sagte, Rita Süssmuth sei eine der großen Vertreterinnen der „Versöhnungsgeneration“. Die Auszeichnung sei gleichermaßen „eine tiefe Verneigung vor ihrer großen Lebensleistung“ wie auch „Auftrag und Verpflichtung für nachfolgende Generationen, sich ihre Haltung und ihr Engagement“ zum Vorbild zu nehmen.

Preis wird nach zehn Jahren Pause wieder verliehen

Der Deutsch-Polnische Preis wird von den Regierungen beider Länder verliehen. Über die Preisträger entscheidet eine paritätisch besetzte Jury. Zum bisher letzten Mal 2015 wurde er posthum an Władysław Bartoszewski verliehen. Der Deutsch-Polnische Nachbarschaftsvertrag von 1991 sieht die jährliche Vergabe für besondere Verdienste um die deutsch-polnischen Beziehungen vor. Die Preisträger des regulären Deutsch-Polnischen Preises 2025 werden später bekanntgegeben.

Rita Süssmuth wurde am 17. Februar 1937 in Wuppertal geboren. Sie trat mit Mitte 40 in die CDU ein und wurde bereits vier Jahre später unter Bundeskanzler Helmut Kohl Familienministerin. Zwischen 1988 und 1998 hatte sie als Bundestagspräsidentin das zweithöchste Amt im Staat inne.