Die Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl
Wen schicken die Parteien ins Rennen? Lerne die Kandidatinnen und Kandidaten der großen Parteien kennen.
![Von hier aus wird Deutschland regiert: das Kanzleramt in Berlin. Von hier aus wird Deutschland regiert: das Kanzleramt in Berlin.](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/screenshot-2025-02-06-161606.jpg?itok=J2YgJNdO)
Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 schicken fünf Parteien eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Bundeskanzleramt ins Rennen. Mehr als je zuvor, denn bisher nannten nur die Parteien ihre Spitzenleute „Kanzlerkandidat“, die auch eine Chance auf den Wahlsieg hatten. Hier stellen wir die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten vor – in der Reihenfolge, in der ihre Parteien gegründet wurden.
Kandidiert für die SPD: Olaf Scholz
![Olaf Scholz, SPD Olaf Scholz, SPD](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/501502001-1-.jpg?itok=-sT8WSM7)
Für die SPD tritt der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidat an. Wie in Deutschland üblich nominierte auch die SPD ihren Kandidaten auf einem eigens einberufenen Parteitag. Olaf Scholz wurde 1958 in Osnabrück geboren, er ist in Hamburg aufgewachsen und von Beruf Anwalt. Der SPD gehört er seit 1975 an. Scholz war Erster Bürgermeister von Hamburg, Abgeordneter im Bundestag und Finanzminister unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Scholz ist eher dem konservativen Parteiflügel zuzurechnen. Laut Umfragen hat er keine großen Aussichten, wieder Kanzler zu werden.
Tritt für die Union von CDU/CSU an: Friedrich Merz
![Friedrich Merz, CDU/CSU Friedrich Merz, CDU/CSU](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/merz-505596551.jpg?itok=bVe8dZL9)
Für die Union aus CDU und CSU tritt der 1955 in Brilon im Sauerland geborene Jurist Friedrich Merz an. Er ist seit 1972 in der CDU, seit 2022 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und damit Oppositionsführer. Merz war seit 1994 Abgeordneter im Bundestag, bis er 2009 wegen Unstimmigkeiten mit Angela Merkel nicht mehr zur Wahl antrat. 2021, nachdem Merkel nicht wieder angetreten war, wurde er erneut in den Bundestag gewählt. Merz gilt als wirtschaftsliberal und gesellschaftspolitisch als konservativ. Laut Umfragen hat er die besten Chancen, neuer Bundeskanzler zu werden.
Spitzenkandidat der FDP: Christian Lindner
![Christian Lindner, FDP Christian Lindner, FDP](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/lindner-459879718.jpg?itok=mF41g7xa)
Ex-Finanzminister Christian Lindner wird von der FDP als Spitzenkandidat ins Rennen geschickt. Lindner wurde 1979 in Wuppertal geboren und trat bereits im Alter von 16 Jahren in die FDP ein. Der Politikwissenschaftler und Reserveoffizier saß im Landtag von Nordrhein-Westfalen und seit 2009 mit Unterbrechungen im Bundestag. In der Regierung unter Bundeskanzler Scholz war er Finanzminister, ehe seine Entlassung zu den Neuwahlen am 23. Februar führte. Lindner gilt als wirtschaftsliberal, seine Partei muss Umfragen zufolge wegen der Fünf-Prozent-Hürde jedoch um den Einzug in den Bundestag fürchten.
Will für die Grünen regieren: Robert Habeck
![Robert Habeck, Die Grünen Robert Habeck, Die Grünen](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/habeck-504133814.jpg?itok=bjNGZdfY)
Wirtschaftsminister Robert Habeck ist der Kanzlerkandidat von Bündnis 90/Die Grünen. Der 1969 in Lübeck geborene, promovierte Germanist trat 2002 den Grünen bei. Später wurde er Minister und stellvertretender Ministerpräsident in der Landesregierung von Schleswig-Holstein. In der amtierenden Regierung ist er Vizekanzler. Habeck gilt in seiner Partei als ein eher pragmatischer Verfechter eines ökologischen Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft. Seine Aussichten auf das Kanzleramt sind nach aktuellen Umfragen gering.
Die Linke tritt zu zweit an: Jan van Aken und Heidi Reichinnek
![Jan van Aken und Heidi Reichinnek, Die Linke Jan van Aken und Heidi Reichinnek, Die Linke](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/492276428-1-.jpg?h=0cdb1071&itok=TY37o-e3)
Für die Linke treten Jan van Aken und Heidi Reichinnek als Spitzenkandidaten an. Der promovierte Biologe van Aken (geboren 1961 bei Hamburg) arbeitete bereits als Biowaffeninspekteur für die UN. Van Aken trat 2007 in die Linke ein und war von 2009 bis 2017 Abgeordneter im Bundestag. Reichinnek (1988 in Merseburg in Sachsen-Anhalt geboren) trat 2015 in die Partei ein und ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete. Die Linke tritt für antifaschistisch-sozialistische Positionen ein. Ihre Aussichten, wieder in den Bundestag zu kommen, gründen auf der Hoffnung auf einige direkt gewählte Abgeordnete. Umfragen sehen die Partei an der Fünf-Prozent-Grenze.
Von der AfD nominiert: Alice Weidel
![Alice Weidel, AfD Alice Weidel, AfD](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/afd-501508040.jpg?itok=WyLzEjgU)
Die AfD hat ihre Parteivorsitzende Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin gewählt. Sie ist die erste eigene Kanzlerkandidatin der AfD, einer Partei, die vom Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextremistisch eingestuft wird. Weidel wurde 1979 in Gütersloh geboren. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin lebte lange in Japan und China. 2013 trat sie in die AfD ein. Weidel und die AfD haben keine Aussichten auf eine Regierungsbeteiligung, da alle anderen Parteien eine Koalition mit ihr ablehnen.
Kanzlerkandidatin des BSW: Sahra Wagenknecht
![Sahra Wagenknecht, BSW Sahra Wagenknecht, BSW](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/wagenknecht-501778913.jpg?itok=JC7JpWcw)
Sahra Wagenknecht tritt als Kanzlerkandidatin für eine Partei an, die ihren Namen trägt: Das Bündnis Sahra Wagenkecht. Die 1969 in Jena geborene Wagenknecht hat das BSW im Januar 2024 vornehmlich mit ehemaligen Linken-Politikerinnen und -Politikern gegründet. Zuvor war sie führende Kraft bei der Linken und ihren Vorgängerorganisationen. 2004 wurde sie Europaabgeordnete, seit 2009 ist sie Abgeordnete im Bundestag. Die promovierte Volkswirtin vertritt linke und nationale Positionen. Dem BSW könnte laut Umfragen knapp der Einzug in den Bundestag gelingen.