Der große Unterschied
Fünf Schritte in die richtige Richtung – die Initiative Women Mobilize Women arbeitet weltweit an gendergerechter Mobilität.
Eine Busfahrt ist für alle gleich? Es macht schon einen erheblichen Unterschied, ob man allein oder mit kleinen Kindern unterwegs ist, aber daran wird nur selten gedacht. Die Initiative Women Mobilize Women setzt sich weltweit für eine gendergerechte Mobilität ein. Sie wurde im Mai 2018 von der Transformative Urban Mobility Initiative (TUMI) gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) ins Leben gerufen. Heute ist WMW ein Netzwerk von Entscheidungsträgerinnen aus der ganzen Welt, die den Mobilitätssektor gendergerecht gestalten wollen. Dafür hat Women Mobilize Women fünf zentrale Schritte definiert:
1. Weibliche Mobilität erforschen und verstehen. Eine Grundlage ist, die jeweiligen, oft auch landestypischen Unterschiede zu männlicher Mobilität herauszuarbeiten.
2. Inklusive Mobilitätsangebote entwickeln. Gendergerechte Mobilität ist immer eine Frage der Perspektive. So hat etwa die Entfernung der Wohnung zur Haltestelle für eine Person auf dem Weg zum Arbeitsplatz eine fundamental andere Bedeutung als für diejenige, die ihn mehrmals täglich bepackt mit Kindern und Einkäufen gehen muss. Geschlechtsspezifisch unterschiedlich wichtig sind auch die Ansprüche an saubere Toiletten und Wickelräume an Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs.
3. Sicherheit der Frauen im öffentlichen Transport gewährleisten. Dazu gehören übersichtliche und gut beleuchtete Haltestellen und Straßen, aufmerksames Personal und Security, aber auch die Einrichtung von Bedarfshaltestellen in den Randzeiten, um längere Fußwege für Frauen zu vermeiden. Über allem aber steht die gesellschaftliche Ächtung sexueller Belästigung und ihre strafrechtliche Verfolgung.
4. Frauen im Transportsektor befähigen. Ein gendergerechtes Transportwesen verlangt nach einer gerechten Beschäftigung und Bezahlung ebenso wie nach einer ausgeglichenen Besetzung von Stellen in allen Arbeitsbereichen. Wichtig ist auch vorbildliches Verhalten aller im Transportwesen Beschäftigten.
5. Bewusstsein schaffen und Aufmerksamkeit wecken. Gendergerechte Beschilderung ist ein wichtiger Schritt, aber erst durch öffentliche Kampagnen und die Erziehung in den Schulen kann das Bewusstsein für gendergerechtes Verhalten geschaffen werden.
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