Der Zivil- und Katastrophenschutz
Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) ist mit technischer Soforthilfe national und international im Einsatz.

Der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen, das Hochwasser in Serbien und Bosnien-Herzegowina, das Camp in Jordanien für Flüchtlinge aus Syrien – wo Not herrscht, ist das Technische Hilfswerk (THW) im Einsatz. Anders als etwa das Internationale Rote Kreuz ist das Technische Hilfswerk eine weltweit einmalige deutsche Hilfsorganisation. Sie wurde 1950 für den Zivil- und Katastrophenschutz gegründet und untersteht dem Bundesinnenministerium. Allerdings sind nur ein Prozent der Mitarbeiter hauptamtlich für die Behörde tätig. 99 Prozent der THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich: 80.000 Männer, Frauen und Jugendliche.
Es geht auch längst nicht immer um internationale Großeinsätze. Häufig leistet das THW technische Soforthilfe nach Unfällen, Unglücken oder Unwettern. Dann retten die freiwilligen Helfer Menschen, setzen Infrastrukturen instand, pumpen Hochwasser ab oder stellen Trinkwasser zur Verfügung. Allein im Jahr 2013 waren sie 1,9 Millionen Stunden im Einsatz. Bei Katastrophen im Ausland vermittelt die Bundesregierung die Dienstleistungen des THW. Dafür gibt es zum Beispiel die Schnelleinsatzeinheiten „Bergung Ausland“ (Seeba) und „Wasser Ausland“ (Seewa).
Hilfe im Camp für syrische Flüchtlinge
Ein besonderer Einsatz ist das Flüchtlingscamp Al-Azraq in der jordanischen Wüste. Fast 10.000 Syrer haben hier inzwischen ihre vorübergehende Unterkunft bezogen – ein Ende des Flüchtlingsstroms ist nicht in Sicht. Täglich treffen bis zu 600 neue Flüchtlinge ein. Seit der Eröffnung Ende April 2014 ist dieses Camp auf eine Größe von 10 Quadratkilometer gewachsen. Größte Herausforderung ist die Versorgung der Flüchtlinge mit Trinkwasser. Die Aufgabe hat das deutsche THW übernommen. In mehreren Tanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 600.000 Litern wird das Wasser gespeichert und gelangt über ein Rohrsystem zu den Entnahmestellen im Camp. Das THW unterstützt in dem Camp die Vereinten Nationen (UNHCR) und das Kinderhilfswerk UNICEF.