Ein buntes Haus für Frauen
Gewalt gegen Frauen anklagen: Die Schauspielerin Sibel Kekilli setzt sich international für Frauenrechte ein.
Nur wenige Schauspielerinnen und Schauspieler spielen jemals die Hauptrolle in einem Kinofilm. Sibel Kekilli startete ihre Karriere genau damit. Mit 22 Jahren wurde sie auf der Straße von einer Casting-Agentin angesprochen und setzte sich gegen 350 Mitbewerberinnen durch. Für ihr Debüt im Film „Gegen die Wand“ erhielt Kekilli 2004 den Deutschen Filmpreis als beste weibliche Hauptrolle. Internationale Berühmtheit erlangte sie in der Rolle der Shae in der US-Serie „Game of Thrones“.
Ihre Bekanntheit setzt Kekilli, geboren 1980 in Heilbronn, für die Rechte von Frauen und Mädchen weltweit ein. Neben ihrem Engagement als Botschafterin der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, ist Kekilli Mitbegründerin des Netzwerks UNIDAS von und für Frauen aus Deutschland, Lateinamerika und der Karibik. Einen besonderen Fokus legt Kekilli dabei auf den Schutz von Frauen in Brasilien.
„Respektiert die Mädels“
2020 öffnete das Frauenhaus Casa Respeita as Mina („Respektiert die Mädels“) im brasilianischen Salvador de Bahía. Kekilli unterstützte das Projekt tatkräftig. In Kooperation mit UNIDAS, dem brasilianischen Frauenministerium und dem Goethe-Institut wollte sie einen Ort der Begegnung schaffen, „wo Ideen entwickelt und diese dann auch realisiert werden können“. Die Casa Respeita as Mina „ist ein buntes Haus geworden, in dem sich alle Frauen, unabhängig von Hautfarbe oder sozialem Status, in einem geschützten Raum treffen und austauschen können“, erklärte die Schauspielerin der deutschen Nachrichtenseite „Spiegel“.
Gewalt sichtbar machen
In vielen Ländern ist Gewalt gegen Frauen noch ein Tabuthema. Mit dem Fotoprojekt Superação („Überwinden“) möchte Kekilli nun Frauen sichtbar machen, denen sexuelle Gewalt angetan wurde. In einer Ausstellung zeigt sie zehn Frauen, die aus dem Schatten treten und zeigen, dass sie keine Opfer sind und ihre Geschichte teilen wollen. „Es geht darum, anderen Frauen zu zeigen: Da gibt es eine, der geht es wie mir. Ich muss mich nicht schämen. Ich muss mich nicht verstecken. Ich bin nicht schuld“, sagte Kekilli dem „Spiegel“.
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