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Gemeinsame Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft

Mit der Eröffnung des Agrarpolitischen Dialogs in Addis Abeba unterstützt Deutschland die afrikanischen Länder bei der Entwicklung nachhaltiger Landwirtschaft. 

04.11.2024
Deutschland und die Afrikanische Union wollen gemeinsam eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Deutschland und die Afrikanische Union wollen gemeinsam eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. © pa/dpa

Es ist ein bedeutsames Projekt, das die Zusammenarbeit Deutschlands mit afrikanischen Partnern auf ein neues Fundament stellen und zu mehr Ernährungssicherheit beitragen soll: Bei einer viertägigen Reise nach Afrika hat Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, gemeinsam mit der Landwirtschaftskommissarin der Afrikanischen Union (AU) Josefa Sacko das Projektbüro des „Agrarpolitischen Dialogs" (APD) eröffnet. Der am Montag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba eröffnete APD ist die erste Zusammenarbeit dieser Art zwischen der AU mit ihren 55 Mitgliedsstaaten und einem deutschen Ministerium.

„Starke und verlässliche Partnerschaften, die eben keine neuen Abhängigkeiten schaffen, sind heute wichtiger denn je“, sagte Özdemir bei der Eröffnung. Nur gemeinsam sei es möglich, Lösungen für globale Herausforderungen wie den Kampf gegen den Hunger und die Klimakrise zu finden, die wesentliche Fluchtursachen sind. „Uns muss es darum gehen, dass die Menschen in ihren Ländern eine langfristige Perspektive haben – Landwirtschaft übernimmt hier eine zentrale Rolle. Für mich ist das Teil unserer Agrardiplomatie“, so Özdemir. 

Wissen aus Deutschland teilen

Zur Stärkung der Partnerschaft wurde ein deutsch-afrikanisches Team gegründet und erstmals auch ein Agrar-Attaché an die deutsche Botschaft nach Addis Abeba entsandt, wo die AU ihren Sitz hat. „Wir werden langjährige Erfahrungen und wertvolles Wissen aus Deutschland teilen, damit die Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union ihre Landwirtschaft bedarfsgerecht und nachhaltig ausbauen können“, bekräftigte Özdemir. Zudem lege der APD ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung von Frauen und die Beteiligung junger Menschen. Ziel der Bundesregierung ist es, noch mehr Zukunftspartnerschaften wie jene mit der AU zu schließen, um eine produktive, nachhaltige und standortangepasste Landwirtschaft zu fördern. 

Vor seiner Reise hatte Özdemir auf die globalen Herausforderungen hingewiesen, die durch die Klimakrise, Hunger und Konflikte verstärkt würden. „Diese Herausforderungen betreffen uns also gemeinsam, lösen können wir sie darum auch nur im Schulterschluss“, so der Minister. Er fügte hinzu, dass einer nachhaltigen Landwirtschaftspolitik eine zentrale Rolle zukomme. Sie sei nicht nur entscheidend für die Ernährung der Menschen, sondern schaffe auch wirtschaftliche Perspektiven und fördere den Frieden, während sie gleichzeitig den Schutz der natürlichen Ressourcen im Blick habe.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Josefa Sacko, Afrikanische Union
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Josefa Sacko, Afrikanische Union © BMEL

Förderung junger Menschen, Stärkung von Frauen

Vor allem die vielen jungen Menschen in Afrika können dazu beitragen, innovative Lösungen zu entwickeln. In Addis Abeba eröffnete Özdemir am Montag das African Youth Agribusiness Forum, das jungen Menschen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft eine Plattform für den Austausch bieten soll. Ein weiterer Höhepunkt seines Aufenthalts in Äthiopien ist die Eröffnung der Konferenz „A world without hunger is possible“ am 5. November, die er gemeinsam mit Gerd Müller leitet, dem Generaldirektor der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO).

Am Mittwoch reist Özdemir nach Sambia weiter, wo er die Agrarfakultät der University of Sambia besucht. Dort tauscht er sich mit Studierenden über wissenschaftliche Ansätze zur Stärkung der Klimaresilienz in der Landwirtschaft aus. Zudem leitet er den Start eines gemeinsamen Projekts des Bundesministeriums und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zur Bekämpfung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung ein. 

Am letzten Tag seiner Reise wird der Minister das „Deutsch-Sambische Agrartrainings- und Wissenszentrum“ besuchen, wo seit mehr als zehn Jahren Menschen in klimaresilienten und agrarökologischen Anbaumethoden ausgebildet werden. In Anbetracht der aktuellen Dürre in Sambia werden dort auch trockenheitstolerantere Pflanzen erprobt. Die Reise wird durch politische Gespräche mit dem sambischen Präsidenten Hakainde Hichilema und dem Landwirtschaftsminister Reuben Mtolo Phiri ergänzt. Auch ein Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft sowie mit Landwirtinnen und Landwirten ist geplant.