Wie Museen grüner werden
Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung für den Kunstbetrieb. Wir zeigen euch, wie deutsche Museen die Aufgabe meistern wollen.
Ressourcenintensive Museumsneubauten, klimatisierte Ausstellungsräume, weltweiter Transport von so berühmten wie empfindlichen Kunstwerken – der Museumsbetrieb ist in vielen Bereichen nicht unbedingt nachhaltig. Wir stellen euch Programme und Initiativen vor, wie Museen in Deutschland „grüner“ werden können.
Nachhaltigkeitskodex für Museen
Der Deutsche Museumsbund will 2022 einen Nachhaltigkeitskodex erarbeiten, 2023 soll der Entwurf eines Zertifizierungsmodells für Museen und deren Träger vorliegen. Denn „als Orte der Bildung und der Begegnung tragen Museen im Bereich Nachhaltigkeit eine hohe Verantwortung“, erklärt der Museumsbund. Der Verband sieht sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verbunden.
CO2-Rechner in Museen
Für „grünere“ Kunsthallen setzt sich auch das von der Staatsministerin für Kultur und Medien geförderte Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit ein. Die Initiative begleitet in einem Pilotprojekt 16 Kulturinstitutionen in Nordrhein-Westfalen, darunter das Essener Folkwang Museum und das Museum Ludwig in Köln, bei der Nutzung eines CO2-Rechners sowie der Erstellung von Klimabilanzen. Die Einrichtungen sollen dadurch erkennen, wo Emissionsquellen liegen und wie Gegenmaßnahmen aussehen können.
„Down to Earth“ im Gropius-Bau
Wie ganz konkret nachhaltige Kunstschauen aussehen können, demonstrierte bereits im Sommer 2020 der Berliner Gropius-Bau. Die dort gezeigte Ausstellung „Down to Earth“ über die Klimakrise verzichtete zum Beispiel bewusst darauf, Künstlerinnen und Künstler einzufliegen. Einen Monat lang wurde sogar der Strom abgestellt. Die Kuratorinnen und Kuratoren wollten damit nicht nur künstlerische Denkanstöße zum Klima präsentieren, sondern sich auch kritisch mit dem eigenen Energieverbrauch beschäftigen.
Nachhaltiger Umbau von Museen
Aber auch in anderen Einrichtungen steht das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda: Das Museum für Naturkunde in Berlin, mit rund 30 Millionen Objekten eines der größten seiner Art in Deutschland, wird seit Jahren renoviert und zu einem Wissenschaftscampus erweitert – orientiert am Leitbild eines „Grünen Museums“. So gibt es schon jetzt eine Geothermie-Anlage sowie Heiz- und Kühlschleifen in den Ausstellungssälen, mit denen sich die Raumtemperatur energiearm regeln lässt. Bis 2030 soll das ganze Gebäude so umgebaut werden, dass es klimaneutral ist.
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