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Handwerkskunst

Vielfalt der Formen, Farben und Fachkenntnisse: drei deutsche Manufakturen, die Menschen rund um den Globus begeistern.

Johannes Göbel, 05.08.2019
Kunstvolle Arbeit in der Porzellanmanufaktur Meissen
Kunstvolle Arbeit in der Porzellanmanufaktur Meissen © dpa

Deutschland ist ein modernes Hightech- und Industrieland, aber gleichzeitig gibt es hier eine Vielzahl traditionsreicher Manufakturen, in denen viel Wert auf echte Handarbeit und meisterliches Können gelegt wird. Drei der großen Manufakturen mit Strahlkraft:

Nomos Glashütte – die größte Uhrenmanufaktur Deutschlands

Eine „klösterliche Stille“ hat der US-Schriftsteller Gary Shteyngart wahrgenommen, als er vor ein paar Jahren die Werkstatt von Nomos Glashütte besuchte. Er kehrte beseelt zurück: „Bei Nomos wird die Würde der Arbeit noch gefeiert“, schrieb er 2017 in einem Beitrag für den New Yorker und pries die Manufaktur im sächsischen Glashütte als einen Ort kreativer Produktion. Kein anderes Unternehmen stellt in Deutschland so viele Uhren her – und das in äußerst sorgfältiger Handarbeit: Bis eine Uhr vollendet ist, können mehrere Jahre vergehen.

Präzises Handwerk bei Nomos Glashütte
Präzises Handwerk bei Nomos Glashütte © dpa

Meissen – die älteste Porzellanmanufaktur Europas

Für Meissener Porzellan braucht es präzise arbeitende Former, kunstvoll gestaltende Bossierer –und sogar Schwerterer. So werden die spezialisierten Maler genannt, die das kobaltblaue Markenzeichen zweier gekreuzter Schwerter seit 1722 von Hand auf Tassen, Teller, Schüsseln und vieles mehr auftragen. Gegründet wurde die Porzellanmanufaktur in Sachsen schon 1710. Weltweit einmalig ist die Vielfalt der Modellformen, die von den Handwerkern verwendet und über die Jahrhunderte zu einem Großteil bis heute bewahrt wurden. Fit für die Zukunft ist auch das Farblabor der Manufaktur, das nach wie vor neue Töne produziert.

Bossiererin bei der Arbeit in der Porzellanmanufaktur Meissen
Bossiererin bei der Arbeit in der Porzellanmanufaktur Meissen © dpa

Glashütte Lamberts – der Weltmarktführer für mundgeblasenes Flachglas

„Es erinnert an einen Tanz: Jeder muss genau wissen, wo sein Kollege gerade steht“: Robert Christ, Prokurist der Glashütte Lamberts, spricht über eine gut choreografierte Arbeit nahe der Gluthitze. Viele Handgriffe müssen zusammenkommen, bis aus glühender, weicher Glasmasse weltweit begehrtes Flachglas wird. Aktuell produziert die Glashütte Lamberts in der Oberpfalz Glas für die Ziffernblätter des Londoner Glockenturms Big Ben; schon länger schmückt das Glas von Lamberts den Kölner Dom, das New Yorker Rockefeller Center oder auch die Flughafen-Station der Metro im chinesischen Shenzhen. Es gibt nur noch zwei weitere Glashütten, die mundgeblasenes Flachglas herstellen, in Frankreich und Polen. Einzigartig ist die Vielfalt von über 5.000 verschiedenen Farben, in denen das Glas von Lamberts hergestellt wird.

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