Neue deutsche Startups
Die Startup-Szene ist in Deutschland lebendiger denn je. Eine kleine Serie über erfolgreiche Gründer. Teil 1: Startups in der IT-Branche.
In Berlin wird alle 20 Stunden ein Startup gegründet, München oder Hamburg sind ebenfalls attraktiv für junge Gründer. Laut Deutschem Startup-Monitor (DSM) entstanden 8,6 Prozent der deutschen Gründungen im Jahr 2015 im Bereich IT und Softwareentwicklung. Vor allem die technisch und betriebswirtschaftlich geprägten Universitätsstädte in Deutschland bringen erstklassige Informatiker hervor. Doch ein hervorragender Informatiker ist noch lange kein guter Unternehmensgründer.
EXIST schiebt an
Hier greift EXIST, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Es unterstützt Hochschulabsolventen, Wissenschaftler und Studierende bei der Vorbereitung ihrer Existenzgründungen. Celonis aus München ist dafür ein gutes Beispiel: Das ehemalige EXIST-geförderte Start-up wurde 2011 von drei Studierenden der TU München gegründet. Martin Klenk, Bastian Nominacher und Alexander Rinke bieten die Big-Data-Technologie „Process Mining“ an, die Prozesse in Unternehmen automatisch analysiert. Heute wird Celonis in mehr als 25 Ländern von Firmen wie Siemens, Deloitte, Bayer und Vodafone eingesetzt. Ebenfalls im Süden Deutschlands, in Augsburg, ist der Firmensitz von Secomba. Gegründet wurde das Start-up von Andrea Pfundmeier. Passend zum Trend, denn laut DSM ist der Anteil von Gründerinnen von 10,7 Prozent im Jahr 2014 auf 13 Prozent im Jahr 2015 gestiegen. Gemeinsam mit Robert Freudenreich lancierte die Wirtschaftsjuristin Boxcrypter, eine Verschlüsselungssoftware für die sichere Datenspeicherung in der Cloud. Das Startup wurde 2014 mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet. Boxcrypter konnte sich erfolgreich gegen einschlägige Branchenriesen behaupten.
Die Gründerhauptstadt Deutschlands ist Berlin. 2015 gingen allein 2,1 Milliarden Euro der Venture-Capital-Investitionen in Deutschland an die Berliner Start-up-Szene. Das ist europaweit ein Spitzenwert. Auf Rang zwei steht London mit 1,7 Milliarden Euro Investitionen. Berlin ist auch die Heimat des Start-ups Cookies. Überweisungen so einfach wie eine SMS – das verspricht ihr Bezahlsystem per App. Die Gründer, der Russe Garry Krugljakow und der Algerier Lamine Cheloufi, beschäftigen 24 Mitarbeiter aus 12 Ländern. Ein gutes Beispiel für die Internationalität deutscher Startups: Knapp 10 Prozent der Gründerinnen und Gründer von Startups und 22 Prozent der Beschäftigten in Startups stammen aus dem Ausland.
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