Mit neuen Materialien mehr erreichen
Autoteile, Batterien, Plastikersatz: Drei Beispiele für in Deutschland entwickelte Alternativen zu herkömmlichen Industriematerialien.
Akustisch angenehmes Autofahren
Es sind schlicht wirkende Bauteile, die dank ihres Materials für ein besonderes Fahrerlebnis sorgen: Mit einem Gehäusedeckel, einem neukonstruierten Motorlager und einem Leichtbaurahmen konnte ein Forscherteam des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts viaMeta demonstrieren, zu was sogenannte „vibroakustische Metamaterialien“ in einem Serienfahrzeug in der Lage sind. Sie ermöglichen es, Schwingungen in schlanken Strukturen zu kontrollieren. Winzige mechanische Resonatoren im Material dämpfen Vibrationen, sodass das Autofahren leiser wird.
Ressourcenschonende Batterieproduktion
Das Exzellenzcluster POLiS, an dem unter anderem das Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) und die Universität Ulm beteiligt sind, entwickelt neue Batteriematerialien für eine leistungsfähige und nachhaltige Speicherung elektrischer Energie. Die Forscherinnen und Forscher sind nicht mehr auf Lithium oder andere kritische Materialien angewiesen: Sie arbeiten an Batterien auf Basis von Natrium, Magnesium, Calcium, Aluminium und Chlorid-Ionen. Diese sogenannten Post-Lithium-Batterien haben das Potenzial, mehr Energie zu speichern, sicherer zu sein und bieten dabei eine kostengünstigere, langfristige Option für Massenanwendungen wie stationäre und mobile elektrochemische Speicher.
Pflanzenreste statt Plastik
Eine ökologische Alternative zu Plastik hat das von Johanna Baare und Anne Lamp gegründete Hamburger Unternehmen traceless materials entwickelt. Aus Rückständen der Agrarindustrie fertigt das Start-up ein umweltverträgliches Granulat, das wie Plastik vielfältig weiterverarbeitet werden kann. , allerdings aAufgrund seiner pflanzlichen Herkunft stellt es jedoch keine weitere Belastung für die Umwelt darstellt. Mit einer neuen, großen Produktionsanlage will das Unternehmen nun in die industrielle Fertigung einsteigen.