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Wie Zement- und Stahlindustrie ihren CO2-Ausstoß verringern

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden – innovative Konzepte energieintensiver Branchen helfen, das Ziel zu erreichen. 

22.02.2024
Arbeit am Hochofen bei Thyssenkrupp
Arbeit am Hochofen bei Thyssenkrupp © picture alliance / Rupert Oberhäuser

Viele Industriezweige benötigen sehr viel Energie – das macht den Kampf gegen den Klimawandel nicht leichter. Dennoch hält die deutsche Industrie das Bundesklimaschutzgesetz ein, das den Weg zur Klimaneutralität bis 2045 vorgibt. Zwei Beispiele, wie besonders große Verursacher ihre Ziele erreichen:  

Grüner Beton – Heidelberg Materials 

Beton ist nach Wasser das meistverwendete Stoff der Welt. Während der Produktion werden zwangsläufig große Mengen CO2 freigesetzt, weltweit kommen so etwa acht Prozent der gesamten CO2-Emissionen zusammen. Dennoch will die Industrie in Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Ihr Weg dahin: Abscheiden, Speichern oder Weiterverarbeiten des Kohlendioxids. Heidelberg Materials (früher Heidelberg Zement) ist mit 51.000 Beschäftigen und 21 Milliarden Euro Umsatz einer der größten Zementhersteller der Welt. Das Unternehmen baut gerade in Norwegen eine Produktion auf, in der das CO2 komplett abgeschieden und später gespeichert wird. „Damit werden wir bereits 2025 den weltweit ersten zertifizierten vollständig dekarbonisierten Zement anbieten können, niemand sonst kann das bisher“, sagt Vorstandsvorsitzender Dominik von Achten in einem Interview.  

Grüner Stahl – Thyssenkrupp 

Einer der größten Stahlhersteller der Welt mit 96.000 Beschäftigten ist Thyssenkrupp mit Sitz in Essen. Der Konzern hat ein klares Ziel für seine weltweiten Aktivitäten: „Bis spätestens zum Jahr 2050 wollen wir klimaneutral sein, in einzelnen Geschäften und Ländern bereits deutlich früher.“ Stahlwerke sind wegen ihres riesigen Energiebedarfs die größten industriellen CO2-Emittenten – ihr Ausstoß ist größer, als der von Chemie- und Zementindustrie zusammen. Die Stahlindustrie setzt auf grüne Energie: klimaneutralen Wasserstoff und Strom. Damit sollen die Emissionen schon bis 2030 um 30 Prozent reduziert werden, sagt der Verband Wirtschaftsvereinigung Stahl. Thyssenkrupp geht dabei innovative Wege. Die neuartige Anlage tkH2Steel in Duisburg stellt bereits in wenigen Jahren „Premiumstahl mit grünem Strom und Wasserstoff in der Direktreduktionsanlage – und nicht länger im kohlebefeuerten Hochofen“ her, sagt das Unternehmen.