Lebendige Vergangenheit
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert an die DDR und blickt auf Gegenwart und Zukunft, auch international.
Die DDR ist Geschichte. Was können wir daraus noch lernen? Viel, lautet die Antwort beim Blick auf die Arbeit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Bundesstiftung widmet sich einerseits Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischem Besatzungszone (SBZ) und der aus ihr entstandenen, von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) regierten DDR. Die Bundesstiftung begleitet aber auch das Zusammenwachsen des wiedervereinigten Deutschlands, etwa mit dem Bundesprogramm „Jugend erinnert“. Darin setzen sich Jugendliche unter anderem mit den oft schwerwiegenden Folgen auseinander, die die Arbeit der einstigen Staatssicherheit (Stasi) bis heute hat.
Die Bundesstiftung ist zudem international vielfältig vernetzt. „Die Notwendigkeit, diese Vergangenheit besser zu verstehen, genau heute, war in mehreren Gesprächen in Berlin sehr präsent“, berichtet etwa die bulgarische Filmemacherin Diana Ivanova von ihrer Teilnahme am Austauschprogramm „Memory Work“. Sie beschäftigte sich mit den traumatisierenden Konsequenzen der Geheimdienstarbeit im kommunistischen Bulgarien und in der DDR.
Auch Pheaktra Song, Leiter des Archivs im Tuol-Sleng-Genozid-Museum in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh, hat vom „Memory Work“-Programm profitiert. Von Oktober bis Dezember 2019 arbeitete er in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt und lernte ihre inhaltliche und methodische Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur kennen. Sein Fazit zeigt den Wert der Erinnerungsarbeit: „Wir haben immer noch viel voneinander zu lernen und viel Forschung vor uns zu kommunistischen Regimen wie in der DDR und in Kambodscha. Aber die Grenzen der Vergangenheit, wie die Berliner Mauer, sind verschwunden.“
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