„Materialien können Industrien revolutionieren“
Innovative Forschung und praxisnahe Lehre in Deutschland: Drei Studierende erzählen, warum sie sich für Materialwissenschaften entschieden haben.

Praxisnahe Forschung im Labor
„Neue Materialien können ganze Industrien revolutionieren – zum Beispiel durch nachhaltigere Lösungen und Innovationen im Leichtbau. Besonders spannend finde ich Shape-Memory-Polymere, kurz: SMP. Das sind intelligente Kunststoffe, die sich nach einer Verformung durch äußere Reize wie Wärme in ihre ursprüngliche Form zurückverwandeln können. Dank ihrer Formanpassungsfähigkeit, Selbstheilungseigenschaften und Programmierbarkeit bieten sie etliche Anwendungsmöglichkeiten in Technologie und Ingenieurwesen. An der Hochschule Aalen schätze ich vor allem die praxisnahe Forschung im Labor – hier werden aus wissenschaftlichen Erkenntnissen echte Innovationen.“
Zahra Armand studiert an der Hochschule Aalen „Advanced Materials and Manufacturing (Research Master)“. Ihr Schwerpunkt ist Leichtbau.
Ein breites Forschungsspektrum entdecken
„Das Feld der Materialwissenschaften ist unglaublich breit – es gibt unzählige Möglichkeiten, bestehende Werkstoffe zu verbessern oder völlig neue zu entwickeln. Ich interessiere mich vor allem für die Zukunft der Kunststoffe: Wie können wir sie biologisch abbaubar machen, ohne auf ihre vielen Vorteile verzichten zu müssen? Für mich stand früh fest, dass ich Naturwissenschaften studiere – aber möglichst praxisbezogen. Deshalb habe ich mich für die RWTH Aachen entschieden. Hier kann ich zuerst ein breites Forschungsspektrum entdecken und mich später spezialisieren, sei es auf Metalle, Gläser, Biomaterialien oder elektronische Materialien.“
Sina Burmann studiert Materialwissenschaften an der RWTH Aachen.

Wissenschaft und Technologie voranbringen
„Manche Materialien haben Eigenschaften, die in der Natur nicht vorkommen – etwa supraleitende Keramiken, die Strom verlustfrei leiten. Andere Materialien nutzen Phänomene aus der Tier- oder Pflanzenwelt und lösen dadurch Probleme unseres Alltags. Innovationen wie diese bringen Wissenschaft und Technologie entscheidend voran. In meiner Forschung suche ich nach Materialien mit Eigenschaften, die für neue Technologien genutzt werden können, und arbeite dafür in einem weltweit angesehenen Labor für Magnetismus. Besonders spannend finde ich es, Effekte zu erforschen, die bis vor Kurzem als unmöglich galten – und das mit Materialien, die überall verfügbar und kostengünstig sind.“
Omar Ledesma promoviert am Max Planck Graduate Center der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Max-Planck-Gesellschaft. Sein Forschungsprojekt verbindet die Bereiche Physik, Materialwissenschaften und Elektrotechnik.
Deutsche Hochschulen bieten eine große Vielfalt im Bereich Materialwissenschaften: Rund 250 verschiedene Studiengänge listet das Webportal Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz auf. Die Disziplin schlägt eine Brücke zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften. Ziel ist es, Materialien für spezifische Anwendungen zu entwickeln, wie etwa leichtere und sicherere Fahrzeuge.
Nähere Infos unter Werkstoff- und Materialwissenschaften studieren in Deutschland - Hochschulkompass