Engagiert für eine Ethik der KI
Diese drei Expertinnen und Experten setzen sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz ein.
Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung werden auch in Zukunft unser Leben stark verändern. KI erleichtert vieles, wird aber auch so eingesetzt, dass Menschenrechte verletzt, Menschen diskriminiert werden oder Meinungsvielfalt unterdrückt wird. Wir stellen drei Expertinnen und Experten vor, die sich an Einrichtungen in Deutschland für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI einsetzen.
Eirini Ntoutsi
Was kann Künstliche Intelligenz (KI)? Und was darf sie? Es vergeht wohl kaum ein Arbeitstag, an dem Eirini Ntoutsi nicht nach Antworten auf diese Fragen sucht. Die griechische Informatikerin ist seit August 2022 Professorin für Open Source Intelligence an der Universität der Bundeswehr München. An deren Forschungsinstitut CODE entwickelt sie mit ihrem Team intelligente Algorithmen, die kontinuierlich aus Daten lernen und sich dabei an der Natur des menschlichen Lernens orientieren. Gleichzeitig, betont Ntoutsi, sollen sie sicherstellen, dass das Gelernte einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat. „KI ist eine leistungsstarke Technologie, die helfen kann, die größten Herausforderungen auf der Welt zu lösen, aber auch Risiken für Einzelpersonen und Gruppen mit sich bringt. Deshalb haben wir die Verantwortung, die Risiken und Auswirkungen zu verstehen und zu mindern“, erklärt KI-Expertin Ntoutsi. Fairnessbewusstes maschinelles Lernen und erklärbare KI (XAI) seien zwei wichtige Ansätze, um eine verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI zu verwirklichen.
Matthias C. Kettemann
Ein Völkerrecht des Netzes – dieses Ziel verfolgt Matthias C. Kettemann in einem gleichnamigen Forschungsprojekt des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft in Berlin. Kettemann, der in der österreichischen Stadt Graz geboren wurde, ist der erste Professor mit einer Lehrbefugnis für Internetrecht im deutschsprachigen Raum. In seiner Arbeit untersucht er, wie Recht und Cyberspace zusammenwirken, welche Herausforderungen die Digitalisierung stellt und wie die Gesellschaft fit für eine digitale Zukunft wird. Im Auftrag der deutschen UNESCO-Kommission erstellte Kettemann ein Gutachten mit dem Titel „UNESCO-Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz. Bedingungen zur Implementierung in Deutschland“. Seine Untersuchung unterstützt Ministerien, Behörden und andere Verantwortliche in Deutschland dabei, die Ende 2021 von den UNESCO-Mitgliedstaaten verabschiedete „Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz“ umzusetzen.
Gergana Baeva
Automatisierte Prozesse und Künstliche Intelligenz vereinfachen unseren Alltag: Sie erleichtern oder verbessern medizinische Diagnosen, machen Produktionsprozesse effizienter oder empfehlen Internetusern spannende Inhalte. Worauf es ankommt, um diesen Einsatz sicher, ethisch vertretbar und vertrauenswürdig zu gestalten, untersucht Gergana Baeva. Sie arbeitet am Zentrum für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz (ZVKI) in Berlin und betreut dort das Thema Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz. Die in Bulgarien geborene, promovierte Kommunikationswissenschaftlerin ist überzeugt, dass Transparenz und klare Kommunikation die wichtigsten Grundlagen für mehr Vertrauen seitens der Nutzenden sind.
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