Medizin von morgen
Bypässe aus dem 3D-Drucker, Kontaktlinsen für die Ohren, Virtual-Reality-Brillen im OP: Wir stellen euch Innovationen aus Deutschland vor.
Digitale Operationen
Virtual-Reality-Brillen, 3D-Bildgebung in Echtzeit, digitale Navigationshilfen – damit wird in Europas modernstem Operationszentrum für Augen- sowie Hals-Nasen-Ohrenheilkunde gearbeitet. Im April 2021 eröffneten die acht volldigitalisierten Operationssäle am Uniklinikum Essen. Dank der innovativen Technik kann präziser operiert und auch gelehrt werden.
Bypässe aus dem 3D-Drucker
Sind Herzkranzgefäße verengt, ist oft ein Bypass als „Umgehung“ die Lösung. Dafür werden körpereigene Venen oder Adern genutzt, doch nicht alle Betroffenen haben geeignete Gefäße. Der Herzspezialist Dr. Rouven Berndt vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat mit Forschenden der Medizin, Biologie und des Ingenieurswesens der Technischen Hochschulen Kiel und Hamburg den Prototyp eines 3D-Biodruckers entwickelt, der Blutgefäße aus körpereigenen Zellen herstellen kann.
Hörkontaktlinse
Ein Hörgerätelautsprecher direkt auf dem Trommelfell – das soll die Hörkontaktlinse werden. Sie macht Töne wahrnehmbar, die bisherige Geräte unterschlagen. Mit Unterstützung des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts (NMI) der Universität Tübingen sowie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hat das Start-up Vibrosonic den winzigen Prototypen entwickelt und möchte die Linse 2022 marktreif machen.
Recycling von Skalpell und Co.
Chirurgische Einweginstrumente wandern nach dem Gebrauch in die Müllverbrennungsanlage. Nachhaltiger wäre es, sie zu recyceln. Daran arbeiten das Fraunhofer-Institut für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategien IWKS und das IRED Institut für Recycling, Ökologie, Design. Ziel ist es, ein Recyclingsystem für Kliniken zu entwickeln, das gebrauchte Metallgeräte zurück in den Wertstoffkreislauf führt.
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