Der erste Deutsche im Weltall
Sigmund Jähn ist ein Star der Raumfahrt und ein Freund des deutschen Astronauten Alexander Gerst. Nun feiert Jähn ein besonderes Jubiläum.
Als die Welt Anfang Juni auf den kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur blickte, war Sigmund Jähn ganz nah dran: Der 81-Jährige beobachtete als Gast den Start der russischen Sojus-Rakete, die seinen Freund, den deutschen Astronauten Alexander Gerst erneut ins Weltall brachte. Den künftigen Kommandanten der Internationalen Raumstation ISS und Sigmund Jähn verbindet viel. Beide sind auf ihre Weise Stars der Raumfahrt.
Jubiläum am 26. August 2018
Vor 40 Jahren, am 26. August 1978, startete Sigmund Jähn in Baikonur als erster Deutscher ins All. An Bord der Rakete Sojus 31 flog er damals als Kosmonaut der DDR gemeinsam mit dem sowjetischen Kommandanten Waleri Bykowski zur Raumstation Saljut 6. Dort führten sie zahlreiche wissenschaftliche Experimente durch; am 3. September kehrten Jähn und Bykowski zurück und landeten in der kasachischen Steppe.
Bis heute bekommt Sigmund Jähn Fan-Post. Und wer am 6. Juni 2018 in Kasachstan dabei war, sah, wie viele Jähn noch heute schätzen: Am Flughafen von Baikonur erkannten ihn begeisterte Grenzbeamte, Ingenieure luden ihn zu einer Sonderführung ein und Walentina Tereschkowa, die 1963 als erste Frau in den Weltraum flog, umarmte ihn herzlich.
Berater von ESA und DLR
Jähn prägte noch lange nach seiner legendären Mission von 1978 die internationale Raumfahrt. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 arbeitete er im „Sternenstädtchen“ Swjosdny Gorodok bei Moskau als freier Berater für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Für die Europäische Weltraumorganisation ESA betreute er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 die deutschen und europäischen Astronauten bei den Vorbereitungen für ihre Missionen.
Freundschaft mit Alexander Gerst
Im Sternenstädtchen hat sich auch Alexander Gerst für seine aktuelle Mission vorbereitet. Er und Sigmund Jähn lernten sich 2014 bei einem gemeinsamen Fernsehauftritt kennen und sind seitdem befreundet. Schon während Alexander Gersts erstem Flug ins All hatte der junge Astronaut Kontakt zum Weltraum-Veteranen aufgenommen, wie Jähn vor Kurzem der „Leipziger Volkszeitung“ erzählte: „Auf einer Reise von Moskau nach Peking fand er in einem Laden in Irkutsk ein Abzeichen, auf dem der 1978er-Flug von Bykowski und mir mit unseren Konterfeis verewigt war. Er kaufte es, nahm es mit auf seinen ersten Flug und mailte mir von dort ein Foto von dem Abzeichen im Raumschiff. Das hat mich tief berührt.“