„Die Unis machen einen super Job“
Wie meistern internationale Studierende das Semester in Deutschland unter Corona-Bedingungen? Hier erzählen sie euch davon.
Xanat Herrera aus Spanien studiert Computerlinguistik in Stuttgart.
„Als die Corona-Pandemie im Frühjahr begann, entschied ich mich, nicht an meinen Studienort Stuttgart zurückzukehren. Ich hatte die Semesterferien zu Hause in Spanien verbracht und wollte in diesen schwierigen Zeiten bei meiner Familie sein. Das Sommersemester 2020 fand für alle Studierenden online statt. Ich hatte den Eindruck, dass es für viele Menschen – mich eingeschlossen – sehr fordernd war. Die Arbeitsbelastung war hoch und wir konnten uns mit Professorinnen und Professoren sowie den anderen Kommilitoninnen und Kommilitonen nicht persönlich treffen.
Glücklicherweise konnte ich im Juli für die Prüfungen nach Deutschland zurückkehren. Der Unterschied zwischen Spanien und Deutschland war spürbar, ich konnte einen fast normalen Sommer in Stuttgart verbringen. Nun starten wir in das zweite Corona-Semester. Ich hoffe sehr, dass sich unsere Anstrengungen auszahlen – und es allmählich besser wird.“
Anda Ardeoan aus Rumänien studiert an der LMU München Medizin.
„Zu Beginn der Pandemie hat meine Universität schnell und gut reagiert: Zehn bis 15 Kurse fanden mit Onlinepräsenzpflicht statt, darüber hinaus bot die Hochschule Podcasts und interaktive Online-Seminare an. Ich fand das gut, vor allem, da wir die erste Generation Studierender in dieser Situation waren. Die Prüfungen konnten wir vor Ort ablegen – natürlich mit Mundschutz und Abstand. Ich habe trotz Corona viel gelernt, allerdings hätte ich mir ein bisschen mehr Patientenkontakt in meinem Medizinstudium gewünscht. Doch ich habe mich in Deutschland gut aufgehoben und sicher gefühlt und die Unis haben insgesamt einen super Job gemacht. Mal sehen, wie es jetzt weitergeht.“
Carlos Hevia Rosso, 24 Jahre, kommt aus Teneriffa und studiert in Hamburg Psychologie.
„Ich lebe seit 2014 in München und habe hier BWL und Psychologie studiert. Jetzt fange ich einen Master in Psychologie an – allerdings in Hamburg. Dort finden alle Veranstaltungen in diesem Semester online statt, sodass ich nicht umziehen werde, sondern erst einmal in München wohnen bleiben kann.
Die Uni Hamburg bietet sogar die Einführungswoche online an. Es ist toll, dass einige ältere Studierende uns ein so ausführliches Programm anbieten, aber ich finde es trotzdem sehr schade, dass dieses Semester nur virtuell stattfindet. Viele wichtige Erfahrungen macht man doch in den Kaffeepausen mit den Kommilitonen und in den Gesprächen mit den Dozenten. Dieser Austausch wird mir fehlen.“
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