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35 Jahre

Mauerfall

Von Kim Berg, Jessica Krauß, Anja Leuschner und Luca Rehse-Knauf

28 Jahre lang trennte die Mauer Ost- und Westdeutschland. Am 9. November 1989 wurde sie geöffnet. Deutschland war zwar noch nicht vereint. Für Grenzübertritte war bis 1990 noch ein Visum erforderlich. Doch schon der Mauerfall wurde gefeiert. Ein Tag der Freudentränen, des Jubels und der Freiheit – wir erinnern an das „deutsche Datum“ und fragen, was es heute bedeutet.

Die Teilung Deutschlands 13. August 1961

Der zweite Weltkrieg endet in Europa durch die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945. Sie leitet die Teilung Deutschlands und Europas ein. Die vier Siegermächte Frankreich, Großbritannien, USA und UdSSR teilen Deutschland in vier Besatzungszonen. Auch die Hauptstadt Berlin wird in vier Zonen aufgeteilt. Bis 1948 legen die westlichen Siegermächte Frankreich, Großbritannien und USA ihre Zonen zur sogenannten „Trizone“ zusammen.

Die unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten zwischen den Westmächten und der UdSSR resultieren 1949 in einer doppelten Staatsgründung. Auf dem Gebiet der Trizone wird mit der Unterzeichnung des Grundgesetztes am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Am 7. Oktober 1949 wird aus der sowjetischen Besatzungszone schließlich die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Berlin bleibt geteilt und West-Berlin ist gänzlich umschlossen von DDR-Staatsgebiet. Bonn wird Regierungssitz und später Hauptstadt der Bundesrepublik.

Während die Bundesrepublik ein demokratischer Staat ist, wird Ostdeutschland eine Diktatur wie alle Staaten des von der UdSSR geführten Ostblocks. Viele Menschen in der DDR sind mit dem politischen und wirtschaftlichen System nicht einverstanden. Bereits Ende der 1940er-Jahre setzt eine massive Fluchtbewegung ein, sodass die DDR bis zum August 1961 nach Schätzungen zwischen 2,7 und vier Millionen Menschen verlassen – das ist bis zu einem Sechstel ihrer Bevölkerung. 1952 hatte die DDR begonnen, ihre Grenze zur Bundesrepublik abzuriegeln. Mit dem Mauerbau durch und um Berlin am 13. August 1961 schließt die DDR die Grenze zum Westen hermetisch.

Fakten zur Berliner Mauer

Beginn des Baus

13. August 1961

Mit dem Mauerbau will die DDR-Führung die Massenflucht über West-Berlin beenden. Die zuerst errichteten Panzersperren und Stacheldrahtzäune werden durch die Mauer ersetzt.

Länge

156,4 Kilometer

So lang war die Mauer rund um West-Berlin. 43,7 Kilometer Mauergrenze verliefen mitten durch die Stadt.

Aufbau

Grenzsicherung

Die Mauer war nur ein Teil der Sperranlagen. Die Grenze mitten durch Deutschland war 1.400 Kilometer lang – der so genannte Todesstreifen, gesichert durch Stacheldraht, Selbstschussanlagen, Hunde und Wachleute.

Todesfälle

Fluchtversuche

Die Stiftung Berliner Mauer geht von mindestens 260 Todesopfern an der innerdeutschen Grenze aus. Mindestens 140 Menschen starben bei ihrer Flucht in Berlin, die meisten wurden von DDR-Grenzern erschossen.

Fall der Mauer

9. November 1989

Die Menschen in der DDR hatten ihre Unzufriedenheit in Montagsdemonstrationen gezeigt, viele flüchteten auch in den Westen. Höhepunkt der friedlichen Revolution war die Nacht des Mauerfalls. Menschen aus Ost und West feierten ausgelassen.

Nach 28 Jahren fällt die Mauer 9. November 1989

Seit den 1980er-Jahren wächst die Unzufriedenheit in der DDR. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, Konsumgüter sind kaum vorhanden. Zudem dürfen DDR-Bürgerinnen und -Bürger von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht in den Westen reisen, auch nicht, um Angehörige zu besuchen. Gleichzeitig erfahren sie von Verwandten und durch das Fernsehen, wie gut es den Menschen im Westen geht.

In der UdSSR wird Michail Gorbatschow am 11. März 1985 zum Generalsekretär gewählt. Er stößt eine Politik der Reformen an und gewährt den Satellitenstaaten im Ostblock weitgehende Autonomie. Während das in Polen und Ungarn zu Reformen führt, hält in der DDR die herrschende SED an ihrem Kurs fest. Viele Menschen fliehen über Ungarn nach Österreich und in die deutsche Botschaft in Prag. Am 4. September 1989 findet die erste Montagsdemonstration in Leipzig statt. Von Woche zu Woche nehmen mehr Menschen an Demonstrationen im ganzen Land teil, am 30. Oktober kommen allein in Leipzig 300.000 Menschen zusammen.

Am 18. Oktober 1989 tritt SED-Generalsekretär Erich Honecker zurück. Sein Nachfolger wird Egon Krenz. Nachdem die Tschechoslowakei die Grenzen für DDR-Bürger zur Bundesrepublik Deutschland öffnet und erneut viele Bürger fliehen, sieht die SED sich zum Handeln gezwungen. Sie plant ein neues Reisegesetz, um die Menschen zu beruhigen.

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09. November 10.00 Uhr

Am Tag des 9. November wird die Berliner Mauer am Brandenburger Tor von zwei Volkspolizisten überwacht
© picture alliance / imageBROKER | bildbaendiger

Im Innenministerium der DDR wird an einem Entwurf für eine neue Ausreiseregelung gearbeitet, die die DDR vor dem Untergang retten soll.

Am Tag des 9. November wird die Berliner Mauer am Brandenburger Tor von zwei Volkspolizisten überwacht
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09. November 17.30 Uhr

Günter Schabowski bei der Pressekonferenz am 9. November 1989
© picture alliance / dpa

Der Staatsratsvorsitzende Egon Krenz übergibt die Beschlussvorlage für einen neuen Reiseregelungsentwurf und eine dazugehörige Pressemitteilung an Günter Schabowski, den Sprecher des SED-Zentralkomitees.

Günter Schabowski bei der Pressekonferenz am 9. November 1989
© picture alliance / dpa

09. November 18.50 Uhr

Medienvertreter bei der Pressekonferenz am 9. November 1989
© picture alliance / dpa

Während einer internationalen Pressekonferenz, die vom DDR-Fernsehen und -Hörfunk live übertragen wird, verkündet Schabowski die neue Reiseregelung. Auf die Frage eines Journalisten, wann diese Regelung in Kraft treten solle, antwortet er sichtlich verunsichert, dies sei seines Wissens „ab sofort, unverzüglich!“

Medienvertreter bei der Pressekonferenz am 9. November 1989
© picture alliance / dpa

09. November 19.05 Uhr

In der DDR-Nachrichtensendung “Aktuelle Kamera” wird über die neuen Reiseregelungen informiert
© picture alliance / zb | Klaus Winkler

Die Worte entfalten unmittelbar Wirkung: Um 19.05 Uhr verbreitet die Agentur AP als Eilmeldung „DDR öffnet Grenze“. Dies wird zur Top-Nachricht in TV und Radio.

In der DDR-Nachrichtensendung “Aktuelle Kamera” wird über die neuen Reiseregelungen informiert
© picture alliance / zb | Klaus Winkler

09. November 20.15 Uhr

Am Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße versammeln sich erste Ausreisewillige und neugierige Westberliner
© picture alliance / akg-images / Matthias Lüdecke

Erste Ost-Berliner kommen an die Grenzübergänge Bornholmer Straße, Invalidenstraße und Heinrich-Heine-Straße. Die Grenzwächter vertrösten auf den nächsten Tag – sie sollen die Menschen zurückschicken.

Am Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße versammeln sich erste Ausreisewillige und neugierige Westberliner
© picture alliance / akg-images / Matthias Lüdecke

09. November 21.30 Uhr

Ostberliner passieren den Grenzübergang an der Bornholmer Straße
© picture alliance / akg-images

Zwischen 500 und 1.000 Menschen stehen inzwischen am Grenzübergang Bornholmer Straße. Die Menge fordert lautstark die Öffnung der Grenze. Die Staatssicherheit setzt auf eine „Ventillösung“ und lässt einige Menschen über die Grenze in den Westen.

Ostberliner passieren den Grenzübergang an der Bornholmer Straße
© picture alliance / akg-images

09. November 23.30 Uhr

Ein Trabi fährt über den Grenzkontrollpunkt Bornholmer Straße nach Westberlin
© picture alliance / dpa

An der Bornholmer Straße wird die Lage gegen 23.00 Uhr für die DDR-Grenzer bedrohlich. Tausende Menschen drängeln zum Grenzübergang. Als einige ausreisen dürfen, verstärkt sich der Druck der Wartenden. Die Grenzer öffnen schließlich den Schlagbaum. Die Menschen überrennen die Kontrolleinrichtungen und werden auf der Westseite von wartenden West-Berlinern begeistert begrüßt. Später heißt es, dass etwa 20.000 Menschen den Übergang zwischen 23.30 und 0.15 Uhr nutzten.

Ein Trabi fährt über den Grenzkontrollpunkt Bornholmer Straße nach Westberlin
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10. November 00.20 Uhr

Soldaten der DDR-Grenztruppen an einem Grenzübergang
© picture alliance / akg-images / Kai-Olaf Hesse

Die Nationale Volksarmee der DDR ruft für etwa 12.000 Soldaten die Alarmstufe „Erhöhte Gefechtsbereitschaft" aus. Da in der Nacht weitere Befehle ausbleiben, stellen die Kommandeure die Maßnahmen jedoch auf eigene Verantwortung wieder ein.

Soldaten der DDR-Grenztruppen an einem Grenzübergang
© picture alliance / akg-images / Kai-Olaf Hesse

10. November 01.00 Uhr

Menschen auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor in der Nacht vom 9. auf den 10.11.1989
© picture alliance / Peter Kneffel

Zwischen 1.00 Uhr und 2.00 Uhr überwinden Tausende West- und Ost-Berlinern die Mauer am Brandenburger Tor und spazieren über den Pariser Platz und durch das Tor. Auf der Mauer tanzen die Menschen vor Freude.

Menschen auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor in der Nacht vom 9. auf den 10.11.1989
© picture alliance / Peter Kneffel

10. November 02.00 Uhr

Volkspolizisten und DDR Grenzsoldaten auf der Seite der DDR blicken zu den Menschen auf der Berliner Mauer
© picture alliance / Peter Kneffel

Die politische und militärische Führung der DDR tritt in dieser Nacht öffentlich nicht in Erscheinung. Aus dem Innenministerium heißt es, dass die Grenze „als Übergangsregelung" bis zum nächsten Morgen, 8.00 Uhr, unter Vorlage des Personalausweises passiert werden kann.

Volkspolizisten und DDR Grenzsoldaten auf der Seite der DDR blicken zu den Menschen auf der Berliner Mauer
© picture alliance / Peter Kneffel

10. November 08.00 Uhr

Auch am 10. November gibt es noch einen großen Andrang an den Grenzübergängen
© picture alliance / akg-images

Aufgrund des Massenandrangs scheitert an den Berliner Übergängen der Versuch, ab 8.00 Uhr – wie in der Nacht öffentlich angekündigt – zu einem kontrollierten Reiseverkehr zurückzukehren.

Auch am 10. November gibt es noch einen großen Andrang an den Grenzübergängen
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10. November 14.00 Uhr

Menschen aus Ost- und West-Berlin sind auf die Mauer am Brandenburger Tor geklettert
© picture alliance / imageBROKER | Norbert Michalke

Am Brandenburger Tor halten Tausende von Ost- und West-Berliner die Mauer weiter besetzt.

Menschen aus Ost- und West-Berlin sind auf die Mauer am Brandenburger Tor geklettert
© picture alliance / imageBROKER | Norbert Michalke

10. November 15.00 Uhr

Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse
© picture alliance / Sven Simon | SVEN SIMON

Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse erklärt, die Sowjetunion betrachte die „Ereignisse in der DDR als eine ureigene Angelegenheit ihrer neuen Führung und ihres Volkes und wünscht ihnen dabei vollen Erfolg." Die 350.000 sowjetischen Soldaten in der DDR bleiben in den Kasernen.

Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse
© picture alliance / Sven Simon | SVEN SIMON

10. November 17.00 Uhr

Altkanzler Willy Brandt und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl bei einer Großkundgebung vor dem Schöneberger Rathaus in West-Berlin nach der Öffnung der Berliner Mauer
© picture alliance / Caro | Jandke

Auf einer Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus reden westdeutsche Politiker – Berlins Bürgermeister Walter Momper, Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Bundeskanzler Helmut Kohl und der frühere Bundeskanzler Willy Brandt – vor 20.000 bis 40.000 Menschen. Kohl betont die Einheit der Nation und fordert dazu auf „besonnen zu bleiben und klug zu handeln.“

Altkanzler Willy Brandt und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl bei einer Großkundgebung vor dem Schöneberger Rathaus in West-Berlin nach der Öffnung der Berliner Mauer
© picture alliance / Caro | Jandke

Im Zeichen der Wende Kunst und Kultur

Die deutsche Wendezeit und der Mauerfall prägten eine ganze Generation von Kunst- und Kulturschaffenden. Trennung, Vereinigung, Neubeginn und Freiheit tauchen als Motive in Literatur, Musik und Malerei auf. Die Werke verarbeiten die Geschichte, setzen sich mit der Wiedervereinigung auseinander und halten die Erinnerung lebendig.

„Freiheit, schöner Götterfunken!“

Ein musikalisches Zeichen der Freude setzten zu Weihnachten 1989 zwei Konzerte. Musikerinnen und Musiker aus München, Dresden, London, Paris, New York und dem damaligen Leningrad spielten am 23. Dezember 1989 in der Philharmonie West-Berlins und am 25. Dezember im Schauspielhaus Ost-Berlins die „Berlin Celebration Concerts“. Der legendäre US-amerikanische Dirigent Leonard Bernstein leitete Chor und Orchester. Als wäre das alles nicht schon symbolträchtig genug: Der Weltstar am Pult dichtete Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie um. Statt „Freude, schöner Götterfunken“ ließ er „Freiheit, schöner Götterfunken“ singen.

„Wir haben rundherum viel gefeiert. Es war eine unfassbare Stimmung. Es war Freude, Freude, Freude, Freude.“

Claudia Ulbrich, Sängerin

Kunst für die Freiheit

Im Jahr 1984 bemalte Kiddy Citny gemeinsam mit seinem Kollegen Thierry Noir zum ersten Mal Teile der Berliner Mauer. „Wir wollten Ostberlin mit Kunst umschließen“, sagt Kiddy. Obwohl sie auf der Westseite der Mauer malten, bewegten sie sich damit auf DDR-Staatsgebiet. Mit seinen Werken zählt der Künstler zu den Pionieren der sogenannten „Street Art“-Bewegung in Deutschland, als „Mauermaler“ erlangte er internationale Bekanntheit. Seine farbenfrohe Kunst symbolisiert Frieden, Freiheit und Menschlichkeit. Kiddy Citnys Werke sind heute in Museen und Galerien weltweit zu sehen. Teile seiner Berliner Mauer-Bemalungen gehören zur East Side Gallery, dem längsten noch heute erhaltenen Abschnitt der Mauer in Berlin.

„Ich wollte zeigen, dass Ost- und Westdeutschland eine Einheit sein könnte, dass es zusammengehört. Deshalb habe ich die Herzen gemalt. Ein Herz allein reicht nicht, um zu lieben. Es braucht zwei.“

Kiddy Citny, Künstler

Die nächste Generation Freiheit bewahren

Von der Reise- bis zur Meinungsfreiheit – die Wendezeit hat das Bewusstsein vieler Menschen für eine liberale Gesellschaft geschärft. 35 Jahre nach dem Mauerfall setzen sich junge Erwachsene mit dem historischen Großereignis auseinander.

Es ist nicht selbstverständlich, dass ich offen Kritik an Regierungsparteien äußern kann oder dass ich auf der Straße für die Demokratie demonstrieren darf.

Meine Eltern sind in der DDR aufgewachsen. Sie haben erlebt, wie es ist, in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt zu werden. Das ist noch nicht lange her und erinnert mich immer daran, dass Freiheiten, die wir in Deutschland heutzutage haben, auch wieder verschwinden können. Mir wurde früh beigebracht, dass Freiheitsrechte nichts Selbstverständliches sind. Wir müssen gemeinsam etwas tun, um unsere Freiheit zu bewahren.
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Wir können stolz darauf sein, dass wir ein Land sind, das durch Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Einheit zusammengehalten wird.

Ich finde Meinungsfreiheit sehr wichtig, vor allem im Hinblick auf die deutsche Vergangenheit. Meinungsfreiheit gab es in der DDR nicht. Deshalb möchte ich die Stimme, die ich habe, nutzen und mich für Themen einsetzen, die mir wichtig sind. Über Social Media trete ich dadurch auch in den Austausch mit anderen, die nicht meiner Meinung sind – das ist ein wichtiger Teil der Meinungsfreiheit.

Zeitreise Berlin gestern und heute

Die Mauer prägte das Berliner Stadtbild fast drei Jahrzehnte lang. Heute ist sie fast komplett verschwunden. Ein Bildervergleich zeigt Orte im Schatten der Mauer – und wie sie heute aussehen.
Das Brandenburger Tor in Berlin im Fotovergleich 1986 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Das Brandenburger Tor in Berlin im Fotovergleich 1986 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
© picture alliance / dpa | Wolfgang Kumm

Berlin Mitte Brandenburger Tor

Das Brandenburger Tor in Berlin im Fotovergleich 1986 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Das Brandenburger Tor in Berlin im Fotovergleich 1986 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
© picture alliance / dpa | Wolfgang Kumm

Das Brandenburger Tor, Symbol der Trennung Berlins und schließlich der Einheit Deutschlands. Wo 1986 die Mauer stand, sind Ost- und Westberlin 2024 nur temporär durch einen Bauzaun getrennt.

Die Wilhelmstraße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Wilhelmstraße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
© picture alliance / ZB | Jürgen Ritter

Berlin Mitte/Kreuzberg Wilhelmstraße

Die Wilhelmstraße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Wilhelmstraße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
© picture alliance / ZB | Jürgen Ritter

Fotografiert 1982 und 2024. Im Hintergrund der Sitz des Bundesministeriums der Finanzen, in der DDR war dies das „Haus der Ministerien“.

Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
© picture alliance / ZB | Jürgen Ritter

Berlin Mitte/Wedding Bernauer Straße

Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
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1982 noch von der Mauer verdeckt, ist die Sicht vom Westen aus auf den Berliner Fernsehturm auf dem Alexanderplatz im Osten Berlins 2024 frei.

Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
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Berlin Mitte/Wedding Bernauer Straße

Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Bernauer Straße in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
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© picture alliance / dpa | Wolfgang Kumm

Statt trennender Mauer eine verbindende Straßenbahnlinie: Die Bernauer Straße an der Kreuzung zur Oderberger Straße 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall

Das Spreeufer in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Das Spreeufer in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
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Berlin Mitte Spreeufer

Das Spreeufer in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Das Spreeufer in Berlin im Fotovergleich 1982 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
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Wo 1982 die Mauer stand, steht 2024 das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Deutschen Bundestages. Auf dem Foto nicht zu sehen: eine Fußgängerbrücke, die zwei Gebäude über die Spree hinweg verbindet.

Die Friedrichstraße in Berlin im Fotovergleich 1961 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Friedrichstraße in Berlin im Fotovergleich 1961 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
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Mitte/Kreuzberg Friedrichstraße

Die Friedrichstraße in Berlin im Fotovergleich 1961 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall Die Friedrichstraße in Berlin im Fotovergleich 1961 mit Mauer und 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall
© Stephan Pramme
© picture alliance / ZB | Jürgen Ritter

Die Friedrichstraße in Westberlin, kurz nach dem Bau der Mauer im Oktober 1961 und heute. Wo damals die Mauer stand, ist heute eine vielbefahrene Straße. Und das Straßenschild musste zur Seite weichen.

Spuren der Mauer Geschichte erleben

  • Checkpoint Charlie
  • Checkpoint Bravo
  • East Side Gallery
  • Oberbaumbrücke
  • Bahnhof Friedrichstraße,„Tränenpalast“
  • Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße
  • Brandenburger Tor
  • Brandenburger Tor

Tour Guide Jonny Whitlam zeigt euch die Gedenkstätte Berliner Mauer

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In Gedenken

Die Wendezeit und der Mauerfall gingen in einem von katastrophalen Kriegen gezeichneten Jahrhundert als „friedliche Revolution“ in die Geschichte ein. Doch die Jahre davor hatten viele Opfer gefordert. Mindestens 140 Menschen starben zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer im Zusammenhang mit dem Grenzregime der DDR, die meisten wurden bei Fluchtversuchen von DDR-Grenzern getötet.

Der Vergangenheit eines geteilten Deutschlands wird heute vielerorts gedacht, allein in Berlin gibt es zahlreiche Gedenkstätten. Etwa im Bahnhof Friedrichstraße, dem „Tränenpalast“, in dem Ostdeutsche von Besuchenden aus dem Westen Abschied nehmen mussten. An der Bernauer Straße befindet sich der zentrale Erinnerungsort „Gedenkstätte Berliner Mauer“ – mit Dokumentationszentrum, Begegnungsräumen und einer „Kapelle der Versöhnung“.

Tour Guide Jonny Whitlam nimmt euch mit auf den Mauerradweg

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Spuren der Mauer

Als die Mauer 1989 geöffnet wurde, machten sich etliche Deutsche mit Pike oder Meißel auf den Weg und klopften sich ihr eigenes Stück Stein ab – ein kollektiver Abriss, ein Bergen von Erinnerung. Als Mahnmäler der Spaltung und Artefakte des Kalten Kriege stehen Teile der Berliner Mauer heute auf der Welt verteilt, etwa in Brasilien, Japan, Mexiko, Russland oder Südafrika.

Entlang der ehemaligen Grenze in Berlin zieht sich heute der Mauerweg. Die früheren Genzübergänge Checkpoint Bravo und Checkpoint Charlie, die East Side Gallery mit Mauerkunst wie dem „Bruderkuss“ und die Oberbaumbrücke, die den Osten und Westen Berlins verbindet, sind nur einige der vielen Stationen. Der Mauerweg – das sind 160 Kilometer erlebte Geschichte.