Wurstige Vierbeiner erobern die Welt

Der Dackel. Einst ein treuer Begleiter von Förstern und Herren in Jägergrün, dann der kitschige Wackeldackel auf der Rücksitzablage. Doch nun erlebt der langgestreckte Wadenbeißer mit den kurzen Beinchen ein Comeback, und zwar nicht im bayerischen Wald, sondern im urbanen Instagram-Dschungel. Ja, der Dackel ist zurück – und er ist plötzlich trendy.
Vergesst Frenchies und Shibas – zwischen Betonbauten und Craft-Bier-Bars hoppeln die wurstigen Charmebolzen übers Kopfsteinpflaster. Einmal bellen, zweimal posen, dreimal Schnäuzchen in die Kamera recken.
Doch wer denkt, dass der Dackel gefallen möchte, liegt falsch. Es gibt Hunde, die ihr Herrchen oder Frauchen als Rudelführer betrachten. Der Dackel aber sieht seinen Menschen eher als Personal, das er großzügig toleriert – solange es seinen Dienstplan einhält. Denn eines ist klar: In einem Haushalt mit Dackel regiert der Dackel.
Vielleicht sind es gerade diese Eigenheiten, die den Dackel wieder populär machen. Der Dackel ist ein Hund mit Haltung – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein anarchischer Rebell, dessen Blick schwankt zwischen „Lass mich in Ruhe“ und „Gib mir ein Leberwurstbrötchen“. Während Labradore brav Platz machen, scheren sich Dackel nicht die Bohne um Konventionen. Ein Trendsetter für alle, die heimlich davon träumen, ein kleines bisschen sturer zu sein.
Doch der Dackel ist nicht nur ein deutsches Phänomen. Nein, dieser Vierbeiner hat sich längst international in die Herzen gebellt. Ob in New York, London oder Melbourne – überall watschelt er mit seiner knuffigen Arroganz über Gehwege. Auf der ganzen Welt feiern ihn Fans mit eigenen Dackelparaden, bei denen Hund und Halter stolz als lebende „Wurstkolonnen“ durch die Straßen defilieren. Vor allem bei der berühmten „Dackelparade“ in London oder dem „Paris Sausage Walk“ wird klar: Der Dackel ist ein Global Player mit kurzen Beinen und langem Atem.