Zum Hauptinhalt springen

Die DDR – Wie die Menschen in Ostdeutschland von 1949 bis 1990 lebten

Das geteilte Deutschland – hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Geschichte der DDR bis zur deutschen Wiedervereinigung. 

Anne Fischer, 04.03.2025
Mitten in Berlin: ehemaliger Grenzübergang Checkpoint Charlie
Mitten in Berlin: ehemaliger Grenzübergang Checkpoint Charlie © Shutterstock (Archivbild 2017)

Die DDR, offiziell Deutsche Demokratische Republik, war ein sozialistischer Staat, der von 1949 bis 1990 existierte – und zwar in dem Teil Deutschlands, der nach dem Zweiten Weltkrieg sowjetische Besatzungszone wurde. Die USA, Frankreich und Großbritannien vereinten ihre Zonen zu einem Staat: der Bundesrepublik Deutschland. Die Sowjetunion hingegen gründete in ihrer Zone im Osten einen eigenen Staat: die DDR, die Deutsche Demokratische Republik. 

Mit dem in Ost und West geteilten Berlin und der Berliner Mauer spielten die DDR und die Bundesrepublik Deutschland eine zentrale Rolle in der Geschichte des Kalten Krieges. Berlin (West), so die amtliche Bezeichnung in der Bundesrepublik, lag inmitten der damaligen DDR und wurde ab 1961 von der DDR mit einer Mauer geteilt und umschlossen. Es war nur auf dem Luftweg, über wenige Bahnverbindungen oder vier sogenannte Transitstrecken mit dem Auto zu erreichen. Außer der DDR-Hauptstadt Ostberlin gehörten zur DDR die Gebiete der heutigen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik war Bonn bis zur deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Seitdem ist Berlin die Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland.

Warum war Deutschland zweigeteilt in DDR und Bundesrepublik?

Die Teilung Deutschlands entstand nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund politischer Spannungen zwischen den Westmächten (USA, Großbritannien, Frankreich) und der Sowjetunion.

  • Besatzungszonen: Deutschland wurde nach Kriegsende in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die jeweils von einer der Alliierten Mächte kontrolliert wurden.  
  • Ideologische Differenzen: Im Kalten Krieg manifestierten sich die Spannungen zwischen den demokratischen Westmächten und der kommunistischen Sowjetunion.  
  • Gründung der DDR und der Bundesrepublik: 1949 entstanden aus den westlichen Besatzungszonen die Bundesrepublik Deutschland und aus der sowjetischen Zone die DDR, was die formelle Teilung Deutschlands markierte und die Bewohner in Westdeutsche und Ostdeutsche teilte. In den ersten Jahren verließen viele Menschen die DDR und zogen in die Bundesrepublik – die DDR-Machthaber ließen deshalb 1961 die Berliner Mauer errichten und befestigten und schlossen die gesamte innerdeutsche Grenze. 

Was war der Unterschied zwischen der DDR und der Bundesrepublik?

Die DDR (Deutsche Demokratische Republik) und die Bundesrepublik Deutschland waren die beiden deutschen Staaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und bis zur Wiedervereinigung 1990 existierten.

Die DDR in Ostdeutschland

Die DDR verstand sich als sozialistischer Staat unter der Führung der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Obwohl sie die Demokratie im Namen trug, wurde das Land diktatorisch geführt. 

Es gab für die Menschen in der DDR:

  • keine freien Wahlen
  • keine freie Meinungsäußerung und Presse
  • keine uneingeschränkte Reisefreiheit

Die DDR war ein eigenständiger Staat, der allerdings sehr eng an die damalige Sowjetunion gebunden war und wie sie den Kommunismus als Ziel ihrer Entwicklung sah. In Ostdeutschland wurde nach staatlich gelenkter Planwirtschaft gewirtschaftet, es gab keine Unternehmen in Privatbesitz. 

Dieses YouTube-Video kann in einem neuen Tab abgespielt werden

YouTube öffnen

Inhalte Dritter

Wir verwenden YouTube, um Inhalte einzubetten, die möglicherweise Daten über deine Aktivitäten erfassen. Bitte überprüfe die Details und akzeptiere den Dienst, um diesen Inhalt anzuzeigen.

Einverständniserklärung öffnen

Piwik is not available or is blocked. Please check your adblocker settings.

Die DDR bezeichnete sich selbst als Arbeiter- und Bauernstaat, denn laut Ideologie sollten die Arbeiter gemeinsam mit den Bauern eine sozialistische Gesellschaft aufbauen. Diese Ideologie prägte die DDR-Gesellschaft stark, als Kernwerte galten offiziell Gleichheit, Solidarität und Kollektivismus – die in der Realität durch staatliche Kontrolle, engmaschige Überwachung und Repression durchgesetzt wurden.

Die Bundesrepublik Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland ist seit 1949 eine Parlamentarische Demokratie mit einem freien Mehrparteiensystem und einer freien Marktwirtschaft. Diese führte als soziale Marktwirtschaft, in der der Staat das Ziel größtmöglichen Wohlstands bei bestmöglicher sozialer Absicherung verfolgt, nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem starken Wirtschaftswachstum und einem hohen Lebensstandard der Bevölkerung.

Was war die SED?

Die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) war die führende Partei in der DDR und bestimmte maßgeblich die politische und gesellschaftliche Ausrichtung des Staates.
 

  • Gründung: 1946 durch die Zwangsvereinigung der KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) und der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) in den sowjetischen Besatzungszonen. 
     
  • Rolle: Die SED war die Partei in der DDR, die alle wichtigen politischen Entscheidungen traf. Die anderen vier sogenannten Blockparteien waren mit der SED in der Nationalen Front zusammengeschlossen und agierten nicht eigenständig.
     
  • Ideologie: Basierte auf marxistisch-leninistischen Prinzipien, strebte die SED nach dem Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft und der Verwirklichung des Kommunismus. 

Repression: Die SED nutzte den Geheimdienst Stasi (Ministerium für Staatssicherheit, MfS) zur Überwachung und Unterdrückung politischer Gegner, was zu einer Atmosphäre der Angst und des Misstrauens führte und viele Ostdeutsche zur Auswanderung oder – später nach Schließung der Grenze – zur Flucht bewegte. Dabei wurden mindestens 327 Männer, Frauen und Kinder getötet, viele von ihnen wurden von DDR-Grenzsoldaten erschossen.

War das Leben in Westdeutschland oder Ostdeutschland besser?

Diese Frage lässt sich klar beantworten: Die Bundesrepublik Deutschland garantiert ihren Bewohnern im Grundgesetz persönliche und politische Freiheit, Grundrechte, die von Staatsorganen nicht angetastet werde dürfen, demokratische Gewaltenteilung und einen Rechtsstaat, vor dem alle Menschen gleich sind. Die soziale Marktwirtschaft führte zu einem der höchsten Lebensstandards weltweit. In der DDR lebten Bürger, die sich den Vorgaben des Staats fügten, in einer Gesellschaft ohne große soziale Unterschiede. Abweichende Meinungen wurden dagegen vom Staat mit allen möglichen Mitteln bestraft: von Einschüchterung über schlechtere Ausbildung, schlechtere Arbeitsplätze und weitere Benachteiligungen bis hin zu Gefängnisstrafen. Rechtsmittel hatten die Bürger nicht, sie waren der Willkür des Staates ausgeliefert.

Die friedliche Revolution der Ostdeutschen und das Ende der DDR

Die friedliche Revolution 1989 trug entscheidend zum Ende der DDR und der Wiedervereinigung Deutschlands bei.
 

  • Proteste und Demonstrationen: Viele Ostdeutsche beteiligten sich an Massenprotesten in Städten wie Leipzig und forderten politische Reformen und Freiheit.  
  • Fall der Berliner Mauer: Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer, die DDR-Regierung öffnete die Grenzen, der Weg für die Wiedervereinigung war geebnet.   
  • Wiedervereinigung: Am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland mit dem Einigungsvertrag und dem Beitritt der vormaligen DDR zur Bundesrepublik offiziell wiedervereinigt. Der Staatsname lautet wie seit 1949 Bundesrepublik Deutschland. Der „Tag der Deutschen Einheit“ ist seitdem deutscher Nationalfeiertag.