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Wie KI den Journalismus verändert

Künstliche Intelligenz im Redaktionsalltag: Wo sie bereits angewendet wird, welche Arbeiten sie abnehmen kann und welche Gefahren sie birgt. 

Lisa Priller-Gebhardt, 23.04.2024
Crimemap, Factfox, Medas: So wird KI im Journalismus eingesetzt.
Crimemap, Factfox, Medas: So wird KI im Journalismus eingesetzt. © AdobeStock / TippaPatt

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist im Journalismus kein neues Phänomen mehr. Börsen-, Wetter- und Verkehrsberichte werden auch in Deutschland unter anderem mit Hilfe von KI erstellt. Die KI kann auch große Datenmengen sichten und strukturieren. Ohne sie wäre zum Beispiel die Veröffentlichungen der „Panama Papers“ zum internationalen Finanzskandal durch die Süddeutsche Zeitung kaum möglich gewesen. Dafür mussten vier Terrabyte Daten analysiert werden.  

Hier ein paar Beispiele für den Einsatz von KI: 

  • Medas: Der öffentlich-rechtliche Sender ARD nutzt das KI-gestützte Programm, um die digitalen Archive der Rundfunkanstalten crossmedial zu durchsuchen. Medas findet Zitate in audiovisuellen Beiträgen, da die Tonspur der Beiträge als Text durchsucht werden kann.  
  • Factfox: Die Verbreitung von Fake News und unwahrer Online-Kommentare wächst ständig. Mit dieser Software können Anwendende den Usern schnell überprüfte Zahlen und Fakten präsentieren – an der Entwicklung war der öffentlich-rechtliche Bayerische Rundfunk beteiligt.  
  • Crimemap: Das Projekt von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten wertet mit Hilfe von KI tausende Polizeiberichte aus und lokalisiert diese Einbrüche, Brände und Unfälle auf einer Online-Stadtkarte. Schreibende nutzen die Crimemap als Basis für neue Stories. 

Zudem hat sich seit anderthalb Jahren die generative KI eine zentrale Rolle bei der Produktion von Inhalten erobert. Sie nimmt vor allem Vorarbeiten ab, die wenig inspirierend und zeitraubend sind. Lange Texte wie Sitzungsprotokolle können zusammengefasst, Interviews transkribiert und Grafiken generiert werden. Dafür bleibt Redakteurinnen und Redakteuren mehr Zeit für anspruchsvollere Arbeiten wie Recherche oder das Verfassen von Texten. 

Sorgfältiger Umgang mit den Ergebnissen von KI 

Häufig wird kritisiert, KI trage dazu bei, dass mehr Fake News verbreitet werden. Das ist richtig, doch gleichzeitig werden solche gezielten Desinformationen wiederum auch mit Hilfe neuer Tools entlarvt. Außerdem wirft ihr Einsatz die Frage auf, ob KI die Journalistinnen und Journalisten nicht arbeitslos mache. Forschende sind sich einig: Nein, das tut sie nicht. Immer wichtiger wird auch die Frage, wie vertrauenswürdig von der KI präsentierte Informationen sind. Seriöse Medien überprüfen daher alle Inhalte, die KI erstellt hat. KI-generierte oder mit ihrer Hilfe veränderte Bilder werden in vertrauenswürdigen Medien gekennzeichnet.