„Unbürokratisch, kostenlos und schnell“
Wer aus dem Ausland nach Deutschland kommt, hat viele Fragen. Das International Office in Frankfurt am Main unterstützt Menschen, die neu in der Region sind.
Amanda Ife ist Kommunikationsmanagerin im FrankfurtRheinMain International Office, der Informations- und Kontaktstelle für Menschen aus dem Ausland, die nach Deutschland kommen und in der Region arbeiten und leben möchten.
Frau Ife, wie helfen Sie im International Office den Menschen beim Ankommen in Deutschland?
Jeder ist bei uns willkommen, das ist ganz wichtig. Wir helfen unbürokratisch, kostenlos und schnell. Wir bieten eine Erstorientierung. Wir haben viele Kontakte in der Region und wir vermitteln an die passenden Ansprechpersonen und relevante Serviceangebote. Und wir machen Follow-ups. Einige Wochen, nachdem die Menschen mit uns Kontakt aufgenommen haben, schauen wir, ob ihnen weitergeholfen wurde. Wir möchten, dass die Leute an ihre Ziele kommen.
Welche Ziele sind das?
Die meisten sind an Arbeit in der Region interessiert. Manche kommen aus Ländern außerhalb der EU und haben dann Fragen zum Visum. Viele fragen auch, wie ihre Qualifikationen anerkannt werden. Oder sie interessiert, wo sie gut Deutsch lernen können.
Sie sind Irin, haben schon in Luxemburg, Griechenland und in der Schweiz gelebt. Was sind Besonderheiten in Deutschland, wenn es um das Ankommen geht?
Dinge wie Rundfunkgebühren und Kirchensteuer, die es in Deutschland gibt, überraschen die Leute oft. Das kennen die meisten nicht. Und es ist eine Herausforderung, wenn man geringe Deutschkenntnisse mitbringt. Die Leute sprechen in Deutschland zwar relativ gut Englisch, aber es gibt noch wenig offizielle Informationen auf Englisch. Aber auch das wird immer mehr.
Eine weitere Besonderheit sind die Regeln. Wie zum Beispiel Ruhezeiten. Wann kann ich staubsaugen? Wann darf ich mein Instrument spielen? Das ist etwas, das für Menschen aus dem Ausland etwas schwierig zu verstehen ist. Auch das Pfandflaschen-System. Recycling gibt es in vielen Ländern, aber Pfandflaschen sind schon eine deutsche Besonderheit.
Duzen oder Siezen fällt auch nicht so leicht. Wann sage ich was? Was für viele Ausländer schwierig ist: Deutsche sind relativ zurückhaltend und das kann als Unfreundlichkeit missverstanden werden. Wenn die Leute etwas länger im Land sind, verstehen Sie, dass es keine Unfreundlichkeit, sondern der eher zurückhaltende Charakter ist.
Gibt es auch Aspekte, die das Ankommen in Deutschland erleichtern?
Man kann sich auf vieles verlassen. Wenn man einen Termin mit einem Handwerker hat, wird der auch meistens eingehalten. Das ist nicht in jedem Land so. Im Rhein-Main-Gebiet überrascht es außerdem viele Menschen, wie grün und vielfältig es ist, wie international die Region ist und wie viel man unternehmen kann.