Deutsch in der Arbeitswelt

Deutsch gehört zu den zehn am häufigsten gesprochenen Sprachen der Welt. Es ist außerdem eine wichtige Handelssprache in Zentral- und Osteuropa. In vielen Branchen in Deutschland und auch in der Wissenschaftswelt ist Englisch stark verbreitet, doch ganz ohne Deutschkenntnisse kommt man in vielen Berufen nicht aus. Überall dort, wo es um einen direkten Kontakt zum Kunden geht, sind sie besonders wichtig. Auch bei der Verständigung mit Kollegen und Kolleginnen spielen sie eine große Rolle.

„Arbeitgeber wissen die hohe Motivation zugewanderter Fachkräfte sehr zu schätzen“, sagt Dr. Martin Noack, Bildungs- und Arbeits­marktexperte der Bertelsmann Stiftung. „Seit 2009 hat sich der Anteil der Beschäftigten mit einem ausländischen Pass fast verdoppelt.“ Der Fachkräftemangel in Deutschland ist eine große Chance für Zugewanderte. „Besitzen sie die benötigten Fachkompetenzen und sprechen zusätzlich Deutsch, steht ihnen ein Drittel mehr Arbeitsplätze offen.“

Deutschkenntnisse auf B1/B2-Niveau reichen für den Start in eine erfolgreiche berufliche Integration meistens aus. Fachkräften, die über einen Berufseinstieg in Deutschland nachdenken, rät Bildungsexperte Noack, sich beim Deutschlernen früh an beruflichen Inhalten zu orientieren.  Selbsttests wie meine-berufserfahrung.de und darauf aufbauende Kompetenztests wie MySkills helfen dabei, die eigenen beruflichen Stärken zu erkennen und den Spracherwerb danach auszurichten. „Wer nach Deutschland kommt und schon fachliches Vokabular mitbringt, sammelt bei der Jobsuche Pluspunkte!“ Für den 2022 erschienenen Jobmonitor analysierte sein Team mehr als 48 Millionen Stellenanzeigen. Deutschkenntnisse sind vor allem in der Tourismus- und Gastronomie­branche gefragt, ebenso wie in den Bereichen Verkehr und Logistik. 

Wer in Deutschland beruflich Fuß fassen will, findet viele Möglichkeiten, Deutsch zu lernen. Über die  App „Ankommen“ lassen sich schon im Heimatland erste Redewendungen üben. Dieauf wichtige Berufsfelder zugeschnittenen Übungen des Goethe-Instituts erleichtern die Kommunikation am Arbeitsplatz. Volkshochschulen in Deutschland bieten berufsbezogene Sprachkurse an, Teilzeitkurse der Bundesagentur für Arbeit ermöglichen auch Berufstätigen die Teilnahme. Doch wie bei jeder anderen Sprache auch heißt es am Ende: Loslegen, und keine Angst davor haben, Fehler zu machen! Denn am besten lässt sich das Gelernte im Gespräch üben – im Büro oder in der Werkstatt, beim Bäcker oder im Café.