Die Zukunft sind wir
Deutschland und die Welt mitgestalten: Wir haben drei junge Bundestagsabgeordnete gefragt, wofür sie sich einsetzen.
Wie machen junge Menschen in Deutschland Politik? Wir haben mit drei Bundestagsabgeordneten gesprochen: Hakan Demir (37, SPD), Emilia Fester (23, Bündnis 90/Die Grünen) und Catarina dos Santos (27, CDU).
Bei der Bundestagswahl 2021 wurden Sie alle erstmals in den Bundestag gewählt. Für welche Themen engagieren Sie sich und wie bringen Sie sie ein?
Demir: Ich sitze im Innenausschuss. Dort bin ich zuständig für die Themen Einbürgerung, internationales und europäisches Flüchtlingsrecht sowie die Abschaffung des Transsexuellengesetzes. Ich kümmere mich also um wichtige Themen, die den modernen Staat prägen werden und freue mich auf diese große Verantwortung. Ein besonderes Anliegen ist es mir, das Staatsbürgerschaftsrecht zu reformieren. Ich denke, dass jeder Mensch, der eine gewisse Zeit lang in Deutschland lebt, die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten sollte, wenn er oder sie es möchte. Natürlich setze ich mich auch abseits der Ausschussarbeit weiterhin für andere Themen ein, die mir wichtig sind.
Fester: Ich bin nicht nur die derzeit jüngste Abgeordnete im Bundestag, sondern auch Jugendpolitikerin. Generationengerechtigkeit ist mein Thema. Ich möchte erreichen, dass junge Menschen in politischen Prozessen eine größere Rolle spielen. Ich möchte sie dazu befähigen, politisch aktiv zu sein und ihnen zeigen, wie viel Politik sie angeht. Da ich im Familienausschuss sitze, in dem auch das Thema Jugend eine Rolle spielt, kann ich mein Thema gut einbringen. Stellvertretend sitze ich auch im „Ausschuss für Kultur und Medien“ und im Umweltausschuss, auch dort sind meine Themen relevant. Im Umweltausschuss möchte ich gerne Themen anbringen, die mir Bewegungen wie „Fridays for Future“ mitgeben. Vielleicht schaffen wir es auch, einen Beirat zu gründen, in dem die Bewegungen die Möglichkeit bekommen, sich direkt zu äußern, sodass sie nicht immer über mich oder andere Abgeordnete gehen müssten.
Dos Santos: Meine Themen sind Digitales, Europa und Recht und weil ich in Lissabon geboren wurde auch die deutsch-portugiesischen Beziehungen. Ich bringe diese Themen durch aktive Mitarbeit in den Ausschüssen ein, dort bin ich für konkrete Aspekte verantwortlich. Im Digitalausschuss werde ich mich mit den rechtlichen Aspekten auseinandersetzen, beispielsweise mit dem Thema Fake News. Deswegen arbeite ich mich gerade in den aktuellen Stand des Themas ein und überlege, was ich tun kann. Ich würde auch gerne dafür sorgen, dass der Bundestag digitaler wird. Wir sind beispielsweise die erste Generation Abgeordnete, die kein Faxgerät mehr bekommt.
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