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10 Jahre EU-Osterweiterung

Am 1. Mai 2004 wurde die Europäische Union vor allem Richtung Osten erweitert.

29.04.2014
© picture-alliance/ZB - European Union, Germany, Poland

Es war der Moment, der den Fall des Eisernen Vorhangs endgültig markierte: Am 1. Mai 2004 wurde die Europäische Union vor allem Richtung Osten erweitert. Die Union begrüßte  zehn weitere Länder (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern) in der Gemeinschaft. In den folgenden Jahren kamen noch Bulgarien, Rumänien und zuletzt Kroatien hinzu. Was in den 1950er Jahren mit sechs Staaten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden) als EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) begann, ist heute ein Staatenbund mit 28 Mitgliedern und mehr als einer halben Milliarde Einwohnern.

Die Osterweiterung 15 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer markierte 2004 die Überwindung der Spaltung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Es war eine politische und wirtschaftliche Herausforderung für die Menschen in den alten und neuen Mitgliedsstaaten, für die Regierungen und die Institutionen der EU. Die Europäische Union wurde für diese friedenspolitische Leistung 2012 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Auf der Habenseite steht bei vielen Beitrittsländern eine beeindruckende wirtschaftliche Entwicklung.  Das zeigt etwa eine im Frühjahr 2014 veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

Dass 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs Frieden und Stabilität in der Nachbarschaft der EU keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt sich am 10. Jahrestag der Osterweiterung deutlich. Daran erinnerten der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und sein niederländischer Amtskollegen Frans Timmermans in einem gemeinsamen Beitrag: „Die Ereignisse in der Ukraine haben Europa und die Welt in die schwerste Krise seit dem Fall des Eisernen Vorhangs geführt. Die plötzliche Krise erinnert uns mit großer Dringlichkeit daran, dass die Aufgabe, Europa besser und stärker zu machen, ganz oben auf der Tagesordnung stehen muss. Nur gemeinsam werden wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern können.“

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