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Die Vernichtung chemischer Waffen

In dem bundeseigenen Unternehmen Geka in Munster werden Reststoffe syrischer Chemiewaffen umweltgerecht entsorgt.

11.08.2014
© picture-alliance/dpa - Chemical Weapons

Als Syrien im Sommer 2013 auf Druck der internationalen Gemeinschaft der Vernichtung seiner Chemiewaffen zustimmte, war die Erleichterung groß. Doch zwei wichtige Fragen blieben zunächst ungeklärt. Wo sollen die Waffen vernichtet werden? Und wie? Schließlich beschlossen die Vereinten Nationen (VN) und die Organisation für das Verbot der Chemiewaffen (OVCW) den Abtransport und die Vernichtung außerhalb Syriens. Das US-Schiff „Cape Ray” übernimmt die Neutralisierung der gefährlichen Kampfstoffe im Mittelmeer – begleitet und gesichert von einer deutschen Fregatte. Und Deutschland erklärt sich bereit, große Mengen der Abbaustoffe umweltgerecht zu entsorgen.

Die Vernichtung könnte 2014 abgeschlossen werden

Nicht viele Länder verfügen über das Know-how und die Kapazitäten, chemische Kampfstoffe zu entsorgen. Ein Spezialunternehmen ist die bundeseigene Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (Geka) in Munster, 1997 gegründet, um die Hinterlassenschaften der Weltkriege zu entsorgen. Sobald auf dem US-Schiff die chemischen Waffen durch Zugabe von Wasser und anderen Substanzen in einem geschlossenen System per Hydrolyse zersetzt sind, wird das Abbauprodukt Hydrolysat in Tanks gefüllt und nach Deutschland gebracht. Die salzhaltige, wässrige, leicht toxische Substanz ist mit herkömmlichen Industrieabfällen vergleichbar, wie sie in Europa in großen Mengen in speziellen Anlagen verbrannt werden. Nach der Verbrennung mit Rauchgasreinigung bleiben lediglich ungefährliche Salze zurück. Insgesamt sollen 370 Tonnen flüssiger Reststoffe syrischer Chemiewaffen entsorgt werden. Läuft alles nach Plan, könnte die Vernichtung noch 2014 abgeschlossen werden.

20. Jahrestag der Ratifizierung des Chemiewaffenübereinkommens durch Deutschland am 12. August 2014

www.geka-munster.de

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