Schüler fordern Kohleausstieg
Die „Fridays for Future“-Bewegung will einen schnelleren Kohleausstieg für den Klimaschutz. Ist das nach dem Atomausstieg überhaupt machbar?
Seit Monaten demonstrieren Schüler auch in Deutschland für mehr Klimaschutz. Die „Fridays for Future“-Bewegung der schwedischen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat in Deutschland eine Debatte über die nationalen Klimaschutzziele ausgelöst.
Was ist der Anlass?
Den Aktivisten von „Fridays for Future“ geht der Klimaschutz nicht weit genug. Ein Kritikpunkt speziell in Deutschland: Der „Kohle-Kompromiss“ von Anfang 2019, der einen Kohleausstieg bis Ende 2038 vorsieht, sei mit dem 1,5 Grad-Ziel unvereinbar.
Was fordert die „Fridays for Future“-Bewegung?
Im April 2019 haben die deutschen Klimaschützer einen Forderungskatalog vorgelegt. Er sieht einen Kohlausstieg bis 2030 und die Abschaltung von einem Viertel aller Kohlekraftwerke bis Ende 2019 vor.
Was sagen die Zahlen zur Energieversorgung?
2018 kamen 37 Prozent des Stroms aus Kohle, 13 Prozent von Kernkraftwerken und 40 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Ist ein Kohleausstieg nach dem Atomausstieg realistisch?
2011 hat die Bundesregierung den Atomausstieg beschlossen. Die Energiewende sieht einen stufenweisen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 vor. Mit dem von der Bewegung geforderten Kohleausstieg würden also in den kommenden elf Jahren 50 Prozent der Energiequellen allein für die Stromerzeugung versiegen.
Wie sind die Reaktionen auf „Fridays for Future“?
Viele Wissenschaftler wie der Professor für Regenerative Energiesysteme, Volker Quaschning, halten die Forderungen der Schüler für berechtigt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lobt die Initiative, weil man die Klimaschutzziele nur mit Rückhalt in der Gesellschaft erreichen könne. Sie will Klimapolitik nun wieder zur „Chefsache“ machen und hat dazu ein „Klimakabinett“ gebildet. Das heißt: Alle verantwortlichen Minister setzen sich im Kanzleramt zusammen und beraten, wie man die Klimaziele erreichen kann.
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