Post prescht bei E-Mobilität voran
Achtung, Überholmanöver: Wie die Post und kleine Startups den Auto-Riesen bei der Elektro-Mobilität Konkurrenz machen.
Deutschland. Deutschland will bis zum Jahr 2020 Leitmarkt und führender Anbieter für Elektro-Mobilität werden. Von dem hochgesteckten Ziel, bis dahin eine Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen zu haben, ist Deutschland noch weit entfernt. Aber zukunftsweisende Initiativen und Ideen kommen auch von branchenfremden Unternehmen.
Die Post verkauft Autos
Der Logistikkonzern Deutsche Post DHL betreibt heute schon mit seinen selbst entwickelten und in Eigenregie produzierten StreetScooter-Fahrzeugen sowie rund 10.000 E-Bikes und E-Trikes die größte Elektroflotte in Deutschland. 2014 hat die Post das Aachener Startup StreetScooter übernommen. Inzwischen werden schon 10.000 Lieferwagen jährlich produziert – auch für externe Kunden. Langfristig will die Deutsche Post DHL ihre gesamte Flotte von etwa 70.000 Fahrzeugen durch Elektroautos ersetzen.
Ein Uni-Professor baut Autos
Streetscooter-Gründer Günter Schuh, Professor an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) hat seinen zweiten Coup gelandet und ein erschwingliches Elektroauto für die Stadt entwickelt. Die Basisversion des e.GO Life verfügt über eine Reichweite von 100 Kilometern bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Fast 1000 Bestellungen liegen bereits vor. Die Serienproduktion soll 2018 starten.
Drei Gründer tüfteln in der Garage
Eine echte Garagenfirma ist Sono Motors aus München. Die drei jungen Gründer Laurin Hahn, Jona Christians und Navina Pernsteiner haben ein Elektroauto entwickelt, das sich selbst auflädt. Der „Sion“ ist mit Solarzellen überzogen. Das wohl jüngste deutsche Automobilunternehmen hat bereits 1200 Bestellungen eingesammelt. Bei 5000 Vorbestellungen soll der Wagen in Auftragsfertigung gehen.