Humboldt Superstar
Sieben Fakten zum Humboldtjahr 2019 belegen, dass der Abenteurer und Forscher Alexander von Humboldt seiner Zeit meilenweit voraus war.
1. Vorreiter beim Klimaschutz
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wies Alexander von Humboldt auf von Menschen verursachte Klimaschäden hin. Während seiner Lateinamerikareise sah er, wie Kolonisten die Umwelt für ihre Zwecke missbrauchten, und er fand klare Worte dafür: „Ich glaube der Mensch vergewaltigt die Natur.“ Er inspirierte durch seine Berichte Denker wie James Madison und John Muir.
2. Meister des Netzwerkens
Lange vor LinkedIn oder Xing perfektionierte Humboldt das Netzwerken: Bis zu seinem Tod schrieb er etwa 50.000 Briefe und erhielt doppelt so viele. Er knüpfte strategische Kontakte zu Denkern, Forschern und Politikern weltweit. In seiner Korrespondenz zeigte er sich kosmopolitisch: Er schrieb auf Deutsch, Französisch, Latein, Spanisch und Englisch.
3. Weltbürger mit Fernweh
Früh träumte Alexander von Humboldt davon, fremde Länder mit eigenen Augen zu sehen und zu erforschen. Nach dem Tod seiner Mutter 1796 hatte er die finanziellen Mittel, aufzubrechen. Seine Reiseleidenschaft erfüllte ihn ein Leben lang. Noch im Alter von 60 Jahren ging er auf eine anspruchsvolle Russlandexpedition, die ihn bis an die Grenze Chinas führte.
4. Technikverliebter Datensammler
Big Data im 19. Jahrhundert: Humboldt war getrieben vom Willen, die Welt zu vermessen, Daten zu sammeln und seine Erkenntnisse zu dokumentieren. Dafür nahm er auf seine Reisen eine Fülle von Messinstrumenten mit, die er penibel katalogisierte. Zu seiner Ausstattung gehörten immer die neuesten wissenschaftlichen Geräte seiner Zeit. Unter anderem hatte er Thermometer, Chronometer, Sextanten, Elektrometer, Hypsometer und galvanische Apparate im Gepäck.
5. Wissenschaftsstar und Influencer
Heute kennen viele eher die Humboldt-Universität zu Berlin oder den nach ihm benannten Pinguin, aber in seiner Zeit war Humboldt ein echter Star. Zu seinem 100. Geburtstag wurde im Central Park in New York eine Büste enthüllt, was 25.000 Zuschauer gemeinsam feierten. Charles Darwin ließ sich von Humboldts Reiseberichten beflügeln und wäre ohne die Lektüre nicht an Bord des Forschungsschiffs „Beagle“ gegangen. Auch Johann Wolfgang von Goethe zeigte sich begeistert: „Man könnte in acht Tagen nicht aus Büchern herauslesen, was er einem in einer Stunde vorträgt.“
6. Rastloser Vordenker
„Ich bin nur glücklich, wenn ich etwas Neues unternehme, und zwar drei Sachen mit einem Mal.“ Obwohl er noch nicht vom Smartphone oder Internet getrieben wurde, war Humboldt berühmt berüchtigt für seine Rastlosigkeit. Er dachte interdisziplinär in viele Richtungen und Dimensionen. Dies spiegelt sich in seinen Tagebüchern und Aufzeichnungen wider. Er verdichtete Eintragungen mit Skizzen, Pflanzenproben und nachträglichen Randnotizen.
7. Hart. Härter. Humboldt.
Humboldt sah die Natur als zusammenhängendes Netz, wollte den ganzen Kosmos erforschen und lies sich durch Widrigkeiten nicht davon abbringen. Sein Tatendrang machte auch vor sich selbst keinen Halt. So bestieg er ohne professionelle Ausrüstung den Chimborazo in Ecuador, den damals höchsten bekannten Berg der Welt. Trotz schwerer Höhenkrankheit kämpfte er sich fast bis zum Gipfel. Außerdem war er sein eigenes Versuchsobjekt, versetzte sich Stromschläge, um Muskelkontraktion zu erforschen.
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