Intelligente Ideen
Künstliche Intelligenz bringt zahlreiche Forschungsprojekte in Deutschland voran. Wir stellen drei spannende Ideen vor.
Bekämpfung einer weltweiten Volkskrankheit
Dieses Forschungsprojekt aus Deutschland könnte dazu beitragen, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) eine weltweite Volkskrankheit zu bekämpfen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen im Fokus des „Cluster für Atherothrombose und Individualisierte Medizin“ (curATime). Den Forschenden geht es vor allem um Entzündungen in den Arterien, die zum Beispiel zu Herzinfarkten führen können. Dabei werden in der Mainzer Universitätsmedizin gigantische Datenmengen mit künstlicher Intelligenz analysiert. Die KI-getriebene Biomarkerforschung verbinden die Forschenden mit immunologischen Lösungsansätzen und entwickeln so personalisierte Behandlungs- und Präventionskonzepte.
In dem Cluster arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Firma Tron von BioNTech-Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci sowie des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz.
Künstlerische Intelligenz
Computer lernen sehen – und zwar mit Hilfe von Texten. Diese Vision haben Forschende um Björn Ommer, Professor am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Kulturanalytik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gemeinsam mit seinem Team hat Ommer ein neues KI-Modell mit dem Titel „Stable Diffusion“ entwickelt. In Sekundenschnelle macht es aus Texten Bilder – und das ohne Hochleistungsrechner, sondern lediglich mit einer herkömmlichen Grafikkarte. Ein solches KI-basiertes Werkzeug könnte nach Überzeugung der Forschenden zukünftig die Möglichkeiten der kreativen Bilderzeugung erweitern.
Warnung vor Erdbeben
Eine frühzeitige Warnung vor Erdbeben kann zahlreiche Menschenleben retten. Forschende am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) haben nun eine Methode zur schnelleren und präziseren Warnung vor Erdbeben entwickelt, die vor allem weniger entwickelten Weltregionen helfen könnte. Das KI-gestützte Modell beruht auf der Analyse der sogenannten frühen Primärwellen. Es kann Hintergrundschwingungen unterscheiden und sogar die Stärke des folgenden Bebens vorhersagen. „Bisher ist für eine zuverlässige Vorhersage ein Netzwerk von Messstationen notwendig“, sagt Megha Chakraborty, Erstautorin zweier Publikationen. Für das neue Modell reiche dagegen eine Station, um vor Erdbeben in einer Entfernung von etwa 350 Kilometern zu warnen.
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