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Ein Fest der Vielfalt und des Gedenkens

Berlin im Zeichen des Lichts: Die Jüdischen Kulturtage 2024 setzten ein Zeichen für mehr Austausch und gegen das Vergessen. 

Anja LeuschnerAnja Leuschner, 03.10.2024
Festzug
Abschluss der Kulturtage: Festzug durch Berlin-Mitte © Boaz Arad

„Durch unsere Geschichte und dadurch, dass unser Volk viel herumgekommen ist, ist unsere Kultur sehr vielfältig. Diese Kultur möchte ich den Menschen mit den Jüdischen Kulturtagen näherbringen“, sagt Avi Toubiana, Intendant der Jüdischen Kulturtage Berlin, die Mitte September in Berlin stattfanden. Sie sind das größte Festival jüdischen Lebens in der deutschen Hauptstadt. Mehr als 40 Events wie Konzerte von israelischem Rap bis zu Klassikkonzert und Filmvorführungen zogen zahlreiche Besucher an. Toubiana war dabei besonders wichtig, dass es auch ein gutes Programm für  Kinder und Jugendliche gab: „Ich habe lange in Amerika gelebt und da bindet man Jüngere von Anfang an in die Kultur mit ein. Das wollen wir auch hier schaffen.“ So gab es für die jüngeren Gäste beispielsweise ein Puppentheater.

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Dieses Jahr standen die Feierlichkeiten unter dem Motto „Licht“, auf Hebräisch „אוֹר“ (gesprochen [Or]). Mit diesem Motto und verschiedenen Programmpunkten wurde der Opfer des 7. Oktober 2023 gedacht, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel. „Jeder dieser Getöteten hatte einen Namen – und diese Namen dürfen wir nicht vergessen“, sagte Avi Toubiana. Wichtig sei gleichzeitig, dass die jüdische Gemeinschaft sichtbar bleibe und keine Angst habe. Und dafür sei Berlin als offene Weltmetropole der richtige Ort.

Und so wurde gemeinsam gefeiert. Höhepunkte der Kulturtage waren unter anderem eine Darbietung von Shiri Maimon, einer israelischen Sängerin, Teilnehmerin des European Song Contest und Schauspielerin, und ein Auftritt des US-amerikanischen Comedians Elon Gold. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die zeremonielle Vollendung einer neuen Tora-Rolle im Literaturzelt auf dem Bebelplatz. Dieser Akt ist eigentlich einem Schriftgelehrten, einem Sofer, vorbehalten. In Berlin jedoch durften Gäste und Beteiligte einen Buchstaben mitschreiben. Begleitet von etwa 700 Menschen wurde die neue Tora-Rolle anschließend mit einem Festzug durch Berlin-Mitte in die Synagoge Beth Zion getragen, wo sie geweiht wurde.