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„Auf Englisch bin ich lustiger“

Träumen auf Deutsch, scherzen auf Englisch? Wir haben mit Menschen gesprochen, wie sich Muttersprache im Ausland verändert.

Sarah Kanning , 11.02.2020
Jan Keck ist Deutscher und lebt in Kanada.
Jan Keck ist Deutscher und lebt in Kanada. © Sara Elisabeth Photography

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Englisch, Deutsch und Spanisch: Seit Jan Keck und seine Frau Natalia 2018 Eltern geworden sind, geht es in ihrem Zuhause im kanadischen Toronto multilingual zu. „Wir wollen, dass unser Sohn Deutsch und Spanisch lernt, denn er soll sich mit seinen beiden Familien unterhalten können“, erzählt Jan Keck. Er stammt aus Deutschland, seine Frau aus Kolumbien. „Deutsch wird immer meine Muttersprache bleiben. Aber Englisch ist die Sprache, in der ich seit zwölf Jahren lebe. Ich habe oft das Gefühl, dass ich das, was ich in diesen Jahren gelernt habe, kaum im Deutschen ausdrücken kann.“

Jan hat ein Kartenspiel entwickelt, über das Fremde ins Gespräch kommen können, ohne beim Smalltalk hängen zu bleiben. Dazu bietet er Events und Workshops an. „Ich habe 2019 einen Workshop in Deutschland organisiert, aber vieles hörte sich in meinem Kopf merkwürdig formal an.“ Mit seinem Sohn Deutsch zu sprechen, ist Chance und Herausforderung für den 34-Jährigen: „Meine Eltern haben uns Kinderbücher geschickt und ich höre mit ihm Kinderlieder an. Manche Texte hören sich nach den vielen Jahren überraschend neu an.“

Tony & Beth
Tony & Beth © privat

Tony und Beth Mugwanga aus Frankfurt sprechen vier Sprachen und verbinden drei Kontinente: Tony ist in Kenias Hauptstadt Nairobi geboren und mit Englisch, Swahili und Luo aufgewachsen, seine Frau ist US-Amerikanerin. „In Kenia werden mehr als 50 Sprachen und Dialekte gesprochen, wir nutzen ganz automatisch je nach Kontext und Situation die passende Sprache“, erzählt der 37-Jährige.

In jeder Sprache gibt es einen eigenen Humor, der sich kaum übersetzen lässt.
Tony aus Frankfurt ist in vier Sprachen zu Hause

In Deutschland spricht er vor allem Deutsch und Englisch: „In jeder Sprache gibt es einen eigenen Humor, der sich kaum übersetzen lässt. Die Mehrdeutigkeit fällt mir im Deutschen manchmal schwer, auf Englisch bin ich lustiger.“ Seine Frau Beth fühlt sich in mehreren Sprachen zu Hause und wünscht sich dies auch für ihre Kinder: „Meine Kinder haben drei Pässe und wachsen mehrsprachig auf. Ich sage ihnen immer: Es ist nicht entscheidend, ob du das eine oder das andere bist. Du bist du, du brauchst kein Label. Auch deine Sprache nicht.“

Instagram-Aktion

Passend zur aktuellen Themenwoche haben wir eine Instagram-Aktion gestartet, die sich um den Tag der Muttersprache dreht: Deutsche Auswanderer haben für uns über ihren persönlichen Umgang mit dem Thema Muttersprache berichtet. Unter dem Hashtag #TagderMutterspracheDE findet ihr die persönlichen Storys von Monica, Esra, Karen, Susan und Laura und Einblicke in das mehrsprachige Leben.

Gewinnspiel

Zum Internationalen Tag der Muttersprache veranstaltet deutschland.de ein Gewinnspiel. Vom 17. bis 28. Februar 2020 kannst du dich hier anmelden und ein handliches digitales Übersetzungsgerät und attraktive Deutschlernpakete gewinnen!

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