Whisky aus Deutschland
Jenseits von Schottland gibt es in keinem anderen Land so viele Whiskybrennereien wie in Deutschland.
Klar, Deutschland ist das Land des Bieres. Deshalb reibt man sich bei dieser (nüchternen) Statistik verwundert die Augen: Bei der Anzahl der Whiskybrennereien folgt auf Spitzenreiter Schottland auf Platz zwei – Deutschland. Rund 29.000 Obst- und Kornbrennereien gibt es im gesamten Bundesgebiet, von denen sich etwa 250 auch mit Whisky beschäftigen. Explizit als Whiskybrennereien firmieren in Deutschland rund 130 davon.
Renommiert sind neben den schottischen Herstellern von Whisky, so die schottische Schreibweise, auch die irischen Brennereien von Whiskey – so die Schreibweise auf der Grünen Insel. Auch in den USA wird reichlich produziert, vor allem Bourbon. Doch gibt es dort insgesamt weniger Brennereien. Zu den exotischen Herstellern gehören übrigens auch einige Betriebe in Indien und Japan. In Deutschland sind es meist kleine Familienunternehmen, die mit dem hochprozentigem „Wasser des Lebens“ experimentieren und es in kleinen Mengen abfüllen. Vor mehr als 30 Jahren hat Robert Fleischmann aus Franken in Bayern mit seiner Destille „Blaue Maus“ damit angefangen. Daraus hat sich ein Trend entwickelt. Das Online-Portal www.deutsche-whiskys.de berichtet über Erfolge: „Einige Bewertungen des Whisky-Papstes Jim Murray haben Fachleute aufhorchen lassen.“ Der „Derrina Schwarzwälder Einkorn Single Malt Whisky“ der Kleinbrennerei Fitzke etwa hat 96 von 100 Punkten erzielt – das bisher beste Ergebnis für ein deutsches Produkt.
Geteilte Meinungen von Whisky-Liebhabern
Die Reaktionen von Whisky-Liebhabern sind geteilt. Einige halten alles, was nicht aus den Mutterländern stammt, für ein Sakrileg. Diese Tropfen kommen nicht ins Glas. Andere sind experimentierfreudig. Experten empfehlen, einen Whisky aus Deutschland als eigenständiges Getränk zu verkosten und nicht mit einem schottischen Single Malt oder Blends vergleichen. Immerhin gibt es inzwischen Sammler deutscher Whiskys – na dann „Slàinte mhath!“
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