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Wie deutsche Polizei Frieden und Demokratie fördert

Eine Bilanz von 35 Jahren: Deutschlands Beteiligung an Polizeimissionen der Vereinten Nationen in aller Welt 

10.09.2024
doerthe_papakonstantinou
© UNMISS / Flickr

Im Jahr 1989 entsandte die Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal Polizisten im Rahmen einer UN-Polizeimission ins Ausland. Das Ziel hieß Namibia. Die ehemalige deutsche Kolonie stand unter dem Protektorat Südafrikas und sollte unabhängig werden. Die UN-Mission unterstützte diesen Prozess. In den 35 Jahren seither hat Deutschland an 13 UN-Polizeimissionen teilgenommen. Hinzu kommen weitere internationale Missionen etwa unter Führung der EU. Für die UN waren im Laufe der Jahre mehr als 1.300 deutsche Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Viele von ihnen mehrfach wie etwa Kriminalhauptkommissarin Dörthe Papakonstantinou von der Hamburger Polizei, die an zwei Missionen in Kosovo und zwei in Afghanistan teilnahm.  

Dörthe Papakonstantinou
Dörthe Papakonstantinou © pa/dpa

Kambodscha – Sicherheit bei den ersten demokratischen Wahlen 

Ein gutes Beispiel für die Arbeit der UN-Missionen ist die United Nations Transitional Authority in Cambodia (UNTAC) von 1992 bis 1993. Hier ging es maßgeblich um die Sicherung der Wahlen, den ersten in Kambodscha nach Jahrzehnten eines blutigen Bürgerkriegs. UNTAC schützte mit insgesamt 150 deutschen Beamtinnen und Beamten nicht nur die Wahlen selbst, sondern half auch bei Aufbau und Ausbildung der zivilen Polizei. Diese Arbeit leistete einen wichtigen Beitrag zum Friedensprozess. Bis heute ist die bilaterale Zusammenarbeit eng: Kambodscha ist Kooperationsland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.  

Haiti – Polizeiausbildung und ungeplante Katastrophenhilfe 

Die vielfältigen Aufgaben bei UN-Missionen zeigt der Einsatz bei MINUSTAH in Haiti. Die insgesamt 150 deutschen Polizistinnen und Polizisten waren zwischen 2004 und 2017 in verschiedenen Bereichen tätig. Einerseits, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, vor allem aber, um die haitianische Polizei zu schulen. Während der Mission ereigneten sich schwere Naturkatastrophen, insbesondere das schreckliche Erdbeben von 2010, bei dem zwischen 220.000 und 500.000 Menschen starben. Auch die deutschen UN-Polizisten der UN-Mission leisteten damals sofort Nothilfe und unterstützten später den Wiederaufbau. 

 

Alles Wissenswerte über Deutschlands Engagement für UN-Friedensmissionen findest du hier