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Hilfe für zivile und militärische Kriegsopfer

Im Reha-Zentrum „Unbroken“ in Lwiw werden Menschen mit schwersten Verletzungen behandelt, auch mit Unterstützung aus Deutschland. 

Manuel FritschManuel Fritsch , 05.06.2024
Ukrainischer Soldat bei einer Behandlung im März 2023
Ukrainischer Soldat bei einer Behandlung im März 2023 © picture alliance / AA

„Es zerreißt einem das Herz, wenn man einen Fünfjährigen sieht, der sein Bein verloren hat. Da ist dieser furchtbare Krieg auf einmal total nah.“ Das berichtete Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, nachdem er im Mai 2024 mit Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in die Ukraine gereist war. In Lwiw im Westen des Landes besuchten die beiden die Eröffnung einer Prothesenwerkstatt – die neueste Abteilung in einem der modernsten Krankenhäuser der Ukraine. 

Multiple Verletzungen und ihre psychischen Folgen 

Gleich nach Kriegsbeginn im Februar 2022 hatten in Lwiw die Arbeiten für einen neuen Klinikkomplex begonnen. Innerhalb weniger Monate entstand „Unbroken“ – ein Rehabilitationszentrum für Opfer der Kämpfe. Anfangs kamen vor allem verletzte Zivilistinnen und Zivilisten in das Krankenhaus, inzwischen sind es in erster Linie Soldatinnen und Soldaten. Kriegsversehrte werden meist mit multiplen Verletzungen eingeliefert: Hirnverletzungen, Brandwunden, Verlust der Sehkraft, fehlende Gliedmaßen. Dazu kommen die psychischen Folgen des Erlebten.  

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Bei „Unbroken“ will man die Verletzten mit einem ganzheitlichen Ansatz behandeln und wieder in die Gesellschaft integrieren, hieß es bei der Eröffnung des Zentrums im Frühjahr 2023. Für die meisten Kriegsversehrten, die man in den Stationen von „Unbroken“ trifft, gibt es vorerst noch eine andere Priorität: den Krieg gewinnen. Viele erzählen, sie wollen nach der Behandlung wieder an die Front und ihren Teil dazu beitragen, den Angriff auf ihr Land abzuwehren.  

Kooperationen mit internationalen Medizinern und Therapeuten 

Eine Etage in dem großen Unbroken-Komplex ist Freiburg gewidmet, der deutschen Partnerstadt von Lwiw. Die Stadt im Schwarzwald hat gleich zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine Hilfslieferungen organisiert. Rund eine halbe Million Euro flossen aus der Stadt in Baden-Württemberg in das Notfallzentrum in Lwiw. Aus Bundesmitteln kamen allein für „Unbroken“ nochmal 12 Millionen Euro dazu. Außerdem wurden fachliche Kooperationen mit internationalen Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Orthopädiemechanikern ins Leben gerufen.