Entscheidungshilfe bei Wahlen
Der interaktive „Wahl-O-Mat“ informiert Wählerinnen und Wähler über die Positionen der Parteien und erleichtert es, die eigenen Positionen zu finden.
![Der „Wahl-O-Mat“ zur Bundestagswahl 2025 ist online. Der „Wahl-O-Mat“ zur Bundestagswahl 2025 ist online.](/sites/default/files/styles/image_carousel_mobile/public/media/image/wahl-o-mat2-506008151.jpg?itok=VrgppD8E)
„Wahl-O-Mat“ – was ist das überhaupt? Wer sich vor einer Wahl fragt, welche Partei die eigenen politischen Ansichten am ehesten vertritt, findet hier vielleicht eine Antwort. Das Frage-und-Antwort-Tool vergleicht online die Positionen aller antretenden Parteien und hilft, den eigenen Standpunkt einzuordnen. 38 Thesen zu aktuellen politischen Themen stehen zur Auswahl. Nutzerinnen und Nutzer können jede mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“, „Neutral“ oder „These überspringen“ bewerten.
Die Parteien müssen liefern
Klingt einfach? Ist es auch – aber dahinter steckt ein durchdachter Prozess. Zur Bundestagswahl 2025 haben alle 29 Parteien, die mindestens in einem Bundesland mit einer Landesliste antreten, die Thesen beantwortet und ihre Antworten begründet. So lässt sich nicht nur die eigene Meinung mit den Parteipositionen abgleichen, sondern auch besser verstehen, warum eine Partei einen bestimmten Standpunkt vertritt. Wer will, kann Themen stärker gewichten. Und am Ende zeigt der Wahl-O-Mat, mit welchen Parteien die größte Übereinstimmung besteht.
Wie entstehen die Thesen?
Ein Team aus 20 bis 25 jungen Wählerinnen und Wählern im Alter von 18 bis 26 Jahren erarbeitet die Thesen in mehreren Workshops. Sie durchforsten Wahlprogramme, analysieren programmatische Aussagen und stellen zunächst 80 bis 100 Thesen auf. Doch welche Themen sind entscheidend? Wo gibt es spannende Unterschiede zwischen den Parteien? Erst nachdem die Parteien ihre Antworten und Begründungen geliefert haben, fällt die Auswahl auf die 38 Thesen, die die Debatten am besten widerspiegeln.
Das Team arbeitet dabei nicht allein: Fachleute aus Wissenschaft, Statistik und Pädagogik sowie die Landeszentralen für politische Bildung stehen beratend zur Seite. Am Ende entsteht eine Mischung aus kontroversen und repräsentativen Themen – ein politischer Kompass für alle, die noch Orientierung suchen.
Information und Spaß
Kann der Wahl-O-Mat den Ausgang einer Wahl beeinflussen? Der Betreiber, die Bundeszentrale für politische Bildung, sagt: Nein. Er sei keine Wahlempfehlung, sondern ein Informationsangebot. Und das bestätigen auch die Zahlen: Mehr als 90 Prozent der befragten Nutzerinnen und Nutzer wissen schon vorab zumindest grob, wen sie wählen wollen. Sie nutzen den Wahl-O-Mat vor allem, um ihre Standpunkte zu überprüfen und Unterschiede zwischen den Parteien zu erkennen. Darüber hinaus werden 60 Prozent der Nutzenden durch den Wahl-O-Mat dazu motiviert, sich weiter zu informieren. Und nicht zuletzt finden 85 Prozent der Befragten, dass die Nutzung des Wahl-O-Mats einfach Spaß macht.
Erfolgsmodell seit 2002
Seit seiner Einführung vor mehr als 20 Jahren hat sich der Wahl-O-Mat zu einem der erfolgreichsten Angebote der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt. Zu fast jeder Wahl – ob auf Bundes-, Landes- oder Europaebene – gibt es einen Wahl-O-Mat. Insgesamt mehr als 130 Millionen Mal wurde das Tool bereits genutzt.
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Weitere Online-Tools
Neben dem Wahl-O-Mat gibt es im Internet zahlreiche weitere Tools, die über politische Themen und die entsprechenden Programme der Parteien informieren und somit die Wahlentscheidung erleichtern können – zum Beispiel der Wahl-Kompass der Universität Münster. Einen etwas anderen Ansatz wählt der Real-O-Mat: Er vergleicht das bisherige Abstimmungsverhalten der im Bundestag vertretenen Parteien mit den Positionen der Nutzerinnen und Nutzer.