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Eine Gebrauchsanweisung für den Klimavertrag

In Paris einigte sich die Weltgemeinschaft auf ein Abkommen, in Bonn geht es um die Umsetzung. Warum die COP 23 wichtig ist.

Verena Kern, 03.11.2017
Braunkohlekraftwerk
Wasserdampfschwaden steigen aus Kühltürmen eines Braunkohlekraftwerkes auf © dpa

Worum geht es in Bonn?

Die COP23 in Bonn gilt als „technische Konferenz“. Damit ist gemeint, dass keine großen, grundsätzlichen Entscheidungen anstehen, so wie 2015 in Paris. Damals wurde ein neuer Weltklimavertrag beschlossen. Nun geht es um seine Ausgestaltung, gewissermaßen um die Gebrauchsanweisung. Bonn soll, so sagt es Deutschlands Chefverhandler Karsten Sach vom Bundesumweltministerium, „Textvorschläge für das Kleingedruckte“ liefern.

Was steht in Bonn konkret auf der Agenda?

Die COP23 soll die erste Überprüfung des Pariser Abkommens vorbereiten, die für 2018 vorgesehen ist. Das wurde in Paris vereinbart. Auf der COP24 im polnischen Katowice wird dann kontrolliert, ob die Selbstverpflichtungen der Staaten zur Minderung und Begrenzung von Treibhausgasemissionen ausreichen, damit die Welt auf Kurs bleibt: Die Erderwärmung soll auf „deutlich unter zwei Grad“,  besser noch auf 1,5 Grad begrenzt werden.

Der Arbeitsauftrag an die Bonner Konferenz lautet deshalb, einen ersten Entwurf von „Implementation Guidelines“ zu formulieren, also eine Art Regelbuch zur Umsetzung des Pariser Abkommens. Vereinfacht gesagt: Man muss sich darauf verständigen, was wie gezählt und angerechnet wird. Und natürlich: wie man auf möglichst einheitliche Weise Transparenz schafft, um Klimaschutzmaßnahmen zu überprüfen.

Welche Rolle spielt Deutschland?

Eigentlicher Gastgeber der COP23 ist Fidschi. Da der kleine pazifische Inselstaat jedoch nicht über die nötige Infrastruktur und die Mittel verfügt, eine Konferenz mit voraussichtlich 25.000 Teilnehmern auszurichten, findet die COP mit deutscher Unterstützung in Bonn statt. Deutschland ist damit nicht Co-Gastgeber, sondern „technischer Gastgeber“.

Warum ist Bonn wichtig?

Die COP23 ist die erste Klimakonferenz, seit US-Präsident Donald Trump den Ausstieg seines Landes aus dem Paris-Abkommen verkündet hat. Bislang steht Trump damit allein, zudem hat er seine Äußerungen zuletzt relativiert. Doch die Frage bleibt: Welche Folgen hat das für die Klimadiplomatie? Wie verschieben sich die Gewichte? Immerhin, so betont die Bundesregierung, ist die Klimakonferenz ein starkes Zeichen dafür, dass Multilateralismus funktioniert und die Suche nach gemeinsamen Lösungen sinnvoll ist.

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